Scorpions entführen glücklich einen Punkt aus Berlin

Eisbären kassieren beim 6:5 nach Penaltyschießen dumme Tore

Die Berliner Eisbären haben vor 4.695 Zuschauern im ausverkauften "Wellblechpalast" einen Punkt gegen die Hannover Scorpions verloren. Beim 6:5 nach Penaltyschießen gegen die Niedersachsen diktierten die Hauptstädter über weite Strecken das Spiel. Hannover kam jedoch immer wieder zu wichtigen Treffern - und hatte einen Adam Mitchell im Kader.

Der "Neu-Skorpion" erwies sich in zwei Situationen als potenzieller "Knipser" und hatte als doppelter Torschütze entscheidenden Anteil am Punktgewinn. In der 9. Spielminute war es zunächst der wiederum sehr gefällige Eisbären-Stürmer Nathan Robinson, der nach etlichen Chancen die verdiente 1:0-Führung für die Berliner erzielte. In der Folge musste Hannovers Goalie Jung einige hundertprozentige Chancen der Eisbären entschärfen und damit einen höheren Rückstand verhindern. In der 17. Minute ließ sein Gegenüber Rob Zepp im Powerplay einen Schuss nach vorn abprallen und jener Mitchell war blitzschnell mit dem 1:1 zur Stelle. In der 19. Minute stellte Weiß für Berlin mit einem sehenswerten Treffer allerdings die Führung wieder her.

Auch das zweite Drittel gehörte zumindest optisch klar den Berlinern. In der 25. Minute sah der angreifende Verteidiger Frank Hördler in der Mitte seinen mitgelaufenen Kollegen Deron Quint und bediente diesen mit einem maßgeschneiderten Pass. Quint verwandelte zum 3:1. Wenig später hätten die Hausherren in Überzahl für eine Vorentscheidung sorgen können, doch stattdessen tauchte plötzlich ein gewisser Adam Mitchell hinter dem Kasten von Berlins Goalie Zepp auf und schoss den Kanadier in Billard-Manier an - 3:2 (28.)! Ein ganz dummes Tor fingen sich die Hauptstädter da und es sollte noch schlimmer kommen, denn Morczinietz (34.) und Herperger (36.) machten mit einem Doppelschlag aus dem 3:2 ein 3:4. Der Spielverlauf war auf den Kopf gestellt, doch so ist dieser Sport bisweilen nunmal.

Nach der zweiten Pause erhöhten die Eisbären in der Offensive noch einmal die Schlagzahl. Die Scorpions bedienten sich bisweilen unfairer Mittel, um den Sturmdrang des Tabellenführers zu dämpfen. Schiedsrichter Piechaczek zog im Schlussabschnitt im Minutentakt den Unmut der Zuschauer auf sich, weil Pfiffe bei offensichtlichen Fouls praktisch gänzlich ausblieben. Doch die Eisbären kamen wieder zurück ins Spiel. Quint glich in der 44. Minute mit seinem zweiten Tages-Tor aus und Als Ustorf rund eine Minute später in Unterzahl alleine durchgebrochen war und gegen Hannovers Goalie Jung zum 5:4 verwandelte, tobte der "Wellblechpalast". Doch dann ertönte ein weiterer Pfiff des Schiedsrichters, wieder gegen die Eisbären und Hannover spielte eine halbe Minute Fünf-gegen-Drei. Das sind die Spielsituationen für einen Sascha Goc, der den Puck für die Scorpions auch prompt unhaltbar zum 5:5 ins Netz hämmerte. Nichts war es also mit den drei Punkten für die Berliner, die sich bis zur Sirene um den Siegtreffer bemühten und auch in den folgenden fünf Minuten der Verlängerung.

Den verdienten Zusatzpunkt aber verdiente Kapitän Steve Walker erst im Penaltyschießen als einziger Torschütze.

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16.04.2024 18:58 Uhr

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