"Es wartet eine Menge Aufbauarbeit auf uns"
Interview mit Ingolstadts Trainer Larry Mitchell
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Larry Mitchell. Foto: City-Press.
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Interview
Larry Mitchell, Coach der Ingolstädter Panther musste trotz großer Überlegenheit eine 3:4 Niederlage am Seilersee in Iserlohn einstecken. Nach diesem frustrierenden Abend und dem Ärger mit Sturmtank Brandon Buck stand der 50 Jährige Ivo Jaschick von EISHOCKEY.INFO Rede und Antwort:
3:1 in Führung – Gegner Iserlohn unter Kontrolle – nach Penaltys noch verloren! Was war der Knackpunkt?
Ich denke, das die mangelnde, oder anders gesagt, die ausbleibende Verwertung der sich bietenden Torchancen vor allen Dingen im zweiten Drittel eine große Rolle gespielt hat. Wir hatten einige richtig gute Chancen auf unseren Schlägern, eine sogar in Unterzahl! Hätten wir da das 4. Tor erzielt, wäre es höchstwahrscheinlich anders gelaufen.
Woran lag es?
Dies ist eine gute Frage! Wir haben zwar eine sehr erfahrene Mannschaft, eigentlich mit sehr viel Selbstvertrauen ausgestattet und wir fahren dann mit nur einem Punkt nach Hause – ja, dann wartet wieder eine Menge Aufbauarbeit auf uns!
Warum hat Stürmer David Elsner heute noch nicht in der Verteidigung gespielt?
Wir waren der Meinung, dass es noch zu früh war. Ich hatte heute Morgen ein vier-Augen Gespräch mit ihm, und da habe ich ihm auch mitgeteilt, dass er noch mehr Einsätze in der Defensive bekommt, auch im Training, denn alle Übungen oder Spiele sind in dieser Hinsicht gut für ihn. Deswegen waren wir uns alle darüber einig, dass die fünf Verteidiger das meistern könnten. Mit ihm hatten wir 12 Stürmer und deshalb wollten wir erst einmal mit vier Sturmreihen beginnen – und das ist uns ja auch eigentlich ganz gut gelungen.
Am Ende mussten Sie mit vier Verteidigern auskommen – war das der Grund für den Untergang? Die Kondition oder der Anschlusstreffer bei eigener Überzahl?
Fallen Tore, sind meistens Fehler der Grund! Der Ausgleich war beispielsweise ein Deckungsfehler, den man dann auch auf Müdigkeit zurückführen könnte. Ich möchte das nicht ausschließen. Auch dies könnte ein Grund sein! Unsere Verteidigung hat eigentlich eine sehr souveräne Leistung in einer sehr schwierigen Situation abgeliefert. Iserlohn hat mit sieben Verteidigern gespielt, aber wir hatten mindestens doppelt so viele Chancen wie die. Das hat vielleicht mit dazu beigetragen, war aber nicht ausschlaggebend!
Auf der Pressekonferenz haben Sie gerade erwähnt, dass Sie Dinge gesehen haben, die Sie in Ihrer ganzen Karriere noch nicht gesehen haben! Auf welche Situationen spielen Sie an?
Kein Kommentar! Wie sieht Ihre Bewertung aus – ein Punkt gewonnen oder eher zwei verloren?
Ich würde sagen, dass wir heute eher zwei verloren, als einen gewonnen haben! Jedes Mal, wenn man auswärts, vor allen Dingen hier nach Iserlohn kommt, ist es schon besonders schwer und wir sind eigentlich mit einem gewonnenen Punkt zufrieden. Aber schauen wir uns den Verlauf des heutigen Spieles an, können wir nicht zufrieden sein.
Stürmer Brandon Buck hat sich abgemeldet (Wechselabsichten) und spielte nicht! Wäre es realistisch, wenn nichts Konkretes geschieht, dass er Sonntag in Krefeld für Ihr Team aufläuft?
Es ist eine Situation, die ich so noch nicht erlebt habe! Alles, was ich jetzt sagen würde, wäre reine Spekulation und würde keiner Prüfung standhalten. Wir haben eine Pressemeldung herausgegeben und harren der Dinge, die da kommen. Würde er gehen, müsste nachgerüstet werden? Gehalt gespart, Ablöse bekommen!
Es ist alles möglich und alle können ersetzt werden! Angefangen beim Trainer (lächelt), Verteidigern, Stürmern – alle können ersetzt werden! Wir werden uns in alle Richtungen orientieren, dass wir eine gewisse Flexibilität besitzen. Ich sondiere schon die letzten ein- zwei Tage, um einen gewissen Überblick über die zur Verfügung stehenden Spieler zu bekommen. Sollte bei uns noch ein Verteidiger ausfallen, müssten wir auf jeden Fall in der Defensive nachrüsten!
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