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DEL 14.10.2013, 20:27

DEL-Wochenendrückblick: Treueschwüre

In Berlin, München, und Hamburg brodelt es

In der Deutschen Eishockey Liga (DEL) trägt sich dieser Tage wieder einmal Erstaunliches zu. Da wir die Gebräuche und Sitten in dieser Liga in der Vergangenheit aus gutem Grund schon öfter kritisiert haben, sei an dieser Stelle ausdrücklich goutiert, dass die Krisenvereine der Liga, auf die wir gleich noch zu sprechen kommen, derzeit Treueschwüre für ihr kritisiertes Spitzenpersonal abgeben. Die Trainerentlassungen, die früher probates Mittel in Stunden bitterer Niederlagenserien waren, scheinen heute verpönt. Im Gegenteil: Jetzt werden die Trainer sogar vor der Kritik von Presse und Fans in Schutz genommen - beachtlich!

Vor allem in Berlin, München und Hamburg geht es derzeit sportlich drunter und drüber und da verwundert es nicht, dass die jeweiligen Trainer, Jeff Tomlinson (Eisbären), Pierre Pagé (München) und Benoit Laporte (Hamburg) sich teils heftiger Kritik ausgesetzt sehen. In Straubing ist den Kritikern nach dem Auswärtserfolg in Berlin und der gleichzeitig verkündeten Verpflichtung von Verteidiger Sean Sullivan zunächst das Wort im Hals stecken geblieben, aber über den Berg sind auch die Tigers noch nicht, das sei an dieser Stelle am Rande angemerkt.

Doch zurück zu den Krisenteams: In München hegt das Zahlvolk verständlicherweise großen Unmut gegen den neuen Trainer Pierre Pagé, dem man tatsächlich zumindest anlasten muss, dass er den Mund vor seinem Amtsantritt in der bayerischen Landeshauptstadt ausgesprochen voll genommen hat. Nun muss man den Eishockey-Philosophen - böse Zungen sagen "Eishockey-Rattenfänger" - Pagé etwas näher kennen und seine Denkweise verstehen. Er ist eine Art Gläubiger, der zu 100 Prozent von seiner Philosophie überzeugt ist und dies auch immer und überall kundtut. Das macht ihn in Erfolgszeiten zum gefeierten Mann, in Krisenzeiten macht es ihn aber auch sehr angreifbar. Da überrascht es nicht, dass die Fans in München nach dem vergangenen Schießbuden-Wochenende schon mit dem neuen Mann an der Bande fremdeln und den eher stillen und bescheidenen Pat Cortina zurückwünschen. Allerdings hat Page wohl vorläufig nichts zu befürchten. Wer sollte den Kanadier auch entlassen? Er ist der starke Mann im Sportgeschäft bei Red Bull und hat es selbst in der Hand, seine Zukunft im Club zu bestimmen - solange der Brausebaron Matteschitz hinter ihm steht. Treueschwüre sind hier also gar nicht nötig - höchstens in eigener Sache.

In Berlin, der alten Wirkungsstätte von Pagé, sieht das ganz anders aus. Dessen einstiger Ziehsohn Jeff Tomlinson hat dort als Trainer noch mehr Ärger am Hals als Pagé in München. Zwar sind die Fans derzeit noch mit der Kritik am Vereins-Management beschäftigt und scheinen die sportliche Situation eher nüchtern zu betrachten - das ständige Ausrollen des Meisterbanners wird ja auch irgendwann langweilig - aber wer weiß, wie es in Kürze weitergeht. Die Berliner Presse reagierte dagegen schon mit genervten Nachfragen, vor allem weil sich der Club bislang beharrlich weigerte, von einer "Krise" zu sprechen. Nun ist sie da und da muss Manager Peter-John Lee eingreifen und seinen Schützling Tomlinson aus der Schusslinie nehmen. Das ist sehr lobenswert und in der Tat wäre es ein Trugschluss, Tomlinson für die sportliche Misere des Teams in dieser Phase verantwortlich zu machen. Da sind wohl eher die Profis und "Serien-Meister" um André Rankel, Florian Busch oder Jimmy Sharrow in die Pflicht zu nehmen. Tomlinson dürfte angesichts des jüngsten Treueschwurs also weiterarbeiten können.

Hamburg sollte ebenfalls kein Kandidat für einen baldigen Trainerwechsel sein. Sportliche Talfahrten kennt man in der Hansestadt ja ohnehin zur Genüge. Allerdings hatte man sich gerade in diesem Herbst angesichts namhafter Neuverpflichtungen schon einen Ruck nach oben in der Tabelle erwartet. Mit Galgenhumor können die Freezers nun aber immerhin konstatieren, dass man den großen Bruder Eisbären Berlin schonmal hinter sich gelassen habe.

Eines allerdings kann man sicher sagen: Am Freitagabend wird sich die Krise eines der hier genannten Teams weiter verschärfen, denn in Berlin kommt es dann am 12. Spieltag ausgerechnet zum Duell der Eisbären gegen die Freezers. Danach wird es wohl die nächsten Treueschwüre geben müssen.

Anmerkung der Redaktion: Rechts auf unserer Seite finden Sie auch unsere aktuelle Leserumfrage, die sich mit der Situation beim amtierenden Deutschen Meister Eisbären Berlin befasst. Wir freuen uns über viele Teilnehmer und Kommentare unter dem Artikel.
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Gast
15.05.2024 19:16 Uhr


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Kommentare (1)
15.10.2013, 13:15 Uhr
Kirchmann
Im Meisterjahr waren WIR im November auch letzter! Wenn Berlin 2 Spiele gewinnt, schiessen Sie sich auf ca. Platz 8. Es sind doch erst 11 von 52 Spielen gespielt worden!
Bewerten:9 




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