Die erfolglose Großmacht

Hamburg muss das Image des "Profi-Verlierers" ablegen

Die Hamburg Freezers gehören seit ihrer DEL-Zugehörigkeit - oder präziser - seit ihrem Zuzug aus München zu den Eishockey-Großmächten hierzulande. Die moderne Arena, der betuchte Gesellschafter, die erfahrenen Macher: Wer von den Freezers spricht, spricht nicht von einer "grauen Maus" der Liga, sondern von einem respektierten Klub mit einer inzwischen erstaunlich gereiften Fan-Kultur. Doch irgendwie sind die Hamburger auch immer der angenehme Play-Off-Gegner, der nette Verein aus dem Norden, der in entscheidenden Momenten nichts mehr reißt. Das soll sich nun ändern. Mit wenigen, aber wohl bedachten Neuzugängen will das Team von Trainer Mike Schmidt in diesem Spieljahr aggressiver werden. Und endlich auch erfolgreich.

Die Perle unter den Hamburger Neueinkäufen ist zweifellos Verteidiger und 110-Kilo-Paket Cory Cross, den diverse europäische Vereine zu gern verpflichtet hätten. Dazu kommt die mit Pat Boileau noch einmal personell verstärkte "French Connection" und ein erfahrener Co-Trainer Bob Leslie. In Hamburg wird der Großangriff von langer Hand geplant, böse Zungen behaupten von zu langer Hand. Das Umfeld ist professionell und wird durch den Bau der zweiten Eisarena im Volkspark zu Trainingszwecken noch einmal aufgewertet. Die Werbeeinnahmen des Klubs entwickeln sich prächtig. Aber es wächst eben auch der Druck, endlich einmal in der Meisterrunde weiter zu kommen. Eine Vizemeisterschaft oder wenigstens ein knappes Ausscheiden im Halbfinale - das würde den Freezers schon weiterhelfen im Kampf gegen das Image des "Profi-Verlierers". Blickt man in die Vergangenheit und zieht dann Vergleiche zur Gegenwart, so scheinen die Hanseaten in der anstehenden Saison tatsächlich am nähesten an einer positiven sportlichen Überraschung dran. Eine ausgewogene Mischung zwischen jüngeren und erfahrenen Spielern ist an die Stelle einer durchweg überalterten Truppe getreten, die die Freezers früher oft waren. Nun muss der Preis für den Erfolg auf dem Eis bezahlt werden. Das Publikum wird dabei wieder hinter den Hamburgern stehen - ein Faktor den man nicht unterschätzen sollte.

Für die Hamburg Freezers wird die Saison 2005/2006 eine Gradmesser sein. Wird man mit dem wachsenden Druck fertig und kann man die eigenen Ansprüche erfüllen? Das Trainerduo Schmidt/Leslie wird sich persönlich daran messen müssen.

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20.04.2024 13:43 Uhr

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Hamburg Freezers

24.05.2016, 23:38

Rettung der Freezers gescheitert

Anschutz Entertainment Group wird keine Lizenz beantragen

Alle Versuche der Fans die Freezers zu retten sind gescheitert. Foto: City Press.

Alle Versuche die Hamburg Freezers zu retten sind gescheitert. Die Anschutz Entertainment Group (AEG), Eigentümer der Hamburg Freezers, hat entschieden, wie bereits am 18 Mai angekündigt, keine Lizenz für die DEL-Saison 2016/17 für das Team zu beantragen.

Kommentare (28)

Hamburg Freezers

18.05.2016, 12:48

Freezers beantragen keine Lizenz

"Zwei Teams in einer Liga kein gangbarer Weg"

Die Anschutz Entertainment Group als Eigentümer der Hamburg Freezers hat entschieden, nach derzeitigem Stand keine Lizenz für die DEL-Saison 2016/17 für das Team zu beantragen. ''Der Besitz von zwei Eishockey-Teams in derselben Liga stellt sich nicht mehr als gangbarer Weg dar, was bedauerlicherweise zu dieser schwierigen Entscheidungen geführt hat'', so Tom Miserendino, President & CEO der Eigentümergesellschaft.

Kommentare (58)

Hamburg Freezers

02.05.2016, 16:01