DEL	16.04.2005, 13:19

Gute Vorsätze fürs 2. Finale

Eisbären und Adler wollen noch besser werden

Das Streben nach Perfektion erreicht bei den Berliner Eisbären und den Mannheimer Adlern einen neuen Höhepunkt: Obwohl die Zuschauer bereits im ersten Finalspiel am Freitag Abend in Berlin hochklassiges Eishockey geboten bekamen, überraschten die Trainer nach dem Spiel mit der Ankündigung, man wolle besser werden. Freilich dachten Eisbären-Coach Pierre Pagé und Adler-Trainer Stephane Richer dabei an unterschiedliche Nuancen im Spiel ihrer Schützlinge.

Richer, dem Trainer des unterlegenen Vorrundensechsten, stieß die fehlende Disziplin seiner "wilden Adler" übel auf. Natürlich hatte er gesehen, dass seine Mannschaft in der Lage ist, dem Vizemeister die Stirn zu bieten, ja ihn gar zu dominieren. So geschehen im ersten Abschnitt, wo sich die Strafzeiten für die Gäste in Grenzen hielten.

Hier setzen die Vorsätze von Eisbären-Coach Pierre Pagé an, dessen Lieblingssatz ja ohnehin ist: "Wir wollen besser werden.".

Eine überzeugendere Vorstellung seiner Truppe beim Fünf-gegen-Fünf-Spiel erwartet er für das zweite Finale am Sonntag in der Kurpfalz (14.30 Uhr, Premiere live). Dem inzwischen aus drei Trainern bestehenden Coaching-Stab der Hauptstädter war nicht entgangen, dass der Gegner - sofern nicht zahlenmäßig dezimiert - enorme offensive Schlagkraft ausstrahlt. Das verwundert nicht, kommen doch die drei aktuell besten Playoff-Scorer aus Mannheim. Im Friedrichspark werden die Adler-Spitzen auch ganz gewiss nicht zurückhaltender agieren als in Berlin beim stürmischen Gästeauftakt in den ersten zehn Spielminuten.

Mannheim nimmt aus dem ersten Finale noch eine gewisse Hypothek der Undiszipliniertheiten mit: Nationalspieler Ullmann wird nach seiner Spieldauerdisziplinarstrafe fehlen. Das ist durchaus ein Faktor, war doch der Youngster zuletzt als Torschütze und unermüdlicher Arbeiter positive Erscheinung in Mannheim.

Die Eisbären haben jedoch einen ebenso großen Verlust zu verkraften, wenn auch nicht durch Foulspiel. Florian Busch wird nach seiner Schulterverletzung noch immer untersucht. Ein Einsatz ist praktisch auszuschließen. Gut, dass zuletzt auch andere Nachwuchstalente bei den Berlinern positiv in Erscheinung traten. So hat sich etwa Verteidiger Frank Hördler mit seiner extrem unauffälligen, aber ebenso fehlerarmen Spielweise ins Stammteam katapultiert. Gleiches gilt für die vierte Reihe mit den "Oberliga-Aufrückern" Richard Müller und René Sommerfeld. Es kommt ja nicht von ungefähr, dass das diesjährige DEL-Finale von den beiden Teams mit besten Nachwuchsarbeit in Deutschland bestritten wird.

Bei so vielen guten Vorsätzen erwartet uns ein Traumfinale bei der Zweitauflage am Sonntag. Wobei nicht zu vergessen ist, dass der große Druck dieses Mal bei Mannheim liegt. Verlieren die Adler die "Festung Friedrichspark", muss die Richer-Truppe am Dienstag ein Himmelfahrtskommando nach Berlin schicken. Doch dazu soll es nicht kommen - noch so ein guter Vorsatz fürs 2. Finale!

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