Kölner Haie 4:3 bei den München Barons nach 0:3 Rückstand
Max Fedra: Wir sind jetzt nur noch Aussenseiter
Spielbestimmend am Anfang die Gäste aus Köln, die mit dem Sieg vom Mittwoch im Rücken selbst in Führung gehen wollten. Aber wie schon im ersten Spiel waren es Strafzeiten, die den Kölner Elan entscheidend bremsten und München Treffer ermöglichte. Erst saß Tino Boos eine Strafe wegen Hakens im Mittel
drittel ab, als Rogles einen Schlagschuss Christoph Schubert passieren lassen musste. Dann nutzten die Barons eine Bankstrafe der Kölner (Wechselfehler) Mitte des ersten Drittels zum 2:0. Wieder kam ein Schlagschuss auf das Tor von Rogles, den dieser nur nach vorne abprallen lassen konnte. Die Kölner Verteidiger konnten dann nicht verhindern, dass Peter Douris erfolgreich zum Nachschuss kam und auf 2:0 erhöhen konnte. Köln war geschockt und München kontrollierte nun dass Spiel. Strafzeiten auf beiden Seiten führten ins Drittelende. Köln wurde wieder stärker, begünstigt durch eine 4:3 Powerplaysituation. Mit Schwung begann Köln das zweite Drittel, wurde jedoch erneut von einer Strafe gebremst. Und wieder nutzten die Barons die Chance eiskalt aus. Erneut war es ein schlecht abgewehrter Schlagschuss, den ein Münchner Stürmer (Plante) im Nachschuss im Tor der Gäste unterbringen konnte. Anstelle einer Aufgabe drehten die Haie nun aber erst richtig auf. Endlich gelang es auch ihnen einmal, aus einem Powerplay Kapital zu schlagen. Corey Millen traf auf Zuspiel von John Miner zum 1:3. Den schönsten Angriff des Spiels, ausgehend von Toni Porkka hinter dem eigenen Tor, nutzte Liimatainen zum verdienten Anschlusstreffer. Barons-Manager Fedra bezeichnete diesen Treffer nach dem Spiel als absolut Play-Off untypisch, kam Köln hier doch ungestört mit direkten Passspiel über die gesamte rechte Seite von hinter dem eigenen bis zu des Gegners Tor. München war nun offensichtlich körperlich nicht mehr in der Lage, das Spiel noch mal für sich zu wenden. Waren Vorstöße auf das Tor der Haie Mangelware, während dem diese sich nun in einen wahren Rausch kämpften. So war es nicht erstaunlich, dass sie sich nicht mit dem Ausgleich in der 47. Minute (Porkka) zufrieden gaben. Gleich drei Haie standen beim Siegtreffer frei vor Barons-Keeper Rousson und Alex Hicks konnte es sich sogar erlauben, erst im zweiten Versuch zu treffen.
Barons-Manager Fedra bemühte sich nach dem Spiel ausgiebig darum, nun den Kölnern die Favoritenrolle für den weiteren Verlauf der Serie zuzuschieben. Zwar werde man ganz normal am Samstag mittag trainieren und dann abends nach Köln fahren, um sich am Sonntag dann das fünfte Spiel und die Entscheidung zurück nach München zu holen, recht überzeugend klang Fedra dabei aber nicht.
Stimmen der Trainer:
Rich Chernomaz: Wir begannen das Spiel mit guten Chancen, zwangen Rousson zu einigen großen Paraden. Dann bekamen wir wieder unnötige Strafzeiten und erneut die Gegentore. Wir fielen dann wieder in ein Loch, besannen uns dann aber wieder auf unsere Leistung in Köln und kamen zurück. Aber wir wissen, dass München ein sehr erfahrenes Team, einen guten Trainer hat und die Serie ist sicher noch nicht zu Ende. Sie haben die Spieler, die auch in dieser Situation noch in der Lage sind, uns das Leben schwer zu machen.
Sean Simpson: Wir haben gut begonnen und in einem Play-Off-Spiel zu Hause 3:0 geführt. Das müssen wir sicher gewinnen. Aber Köln ist zurückgekommen, sie haben gut gespielt und bei uns war der Akku im letzten Drittel leer. Aber wie schon gesagt, die Serie ist noch nicht vorbei und am Sonntag gibt es wieder ein neues Spiel. Ich habe der Mannschaft in der Kabine gesagt, wir müssen das Spiel schnell vergessen und uns auf Sonntag konzentrieren.
Kölns Torwartdenkmal Peppi Heiss, Zuschauer der Partie, bezeichnete den Sieg seines Ex-Teams als verdient. Die Hoffnung von Münchens Manager Fedra, dass die Haie aufgrund der Erwartungen von 18.500 Zuschauern in der Kölnarena vielleicht das Nervenflattern bekommen könnten, wollte er nicht ganz ausschließen. Allerdings glaubte er aufgrund der eher mäßigen Leistungen in der Vorrunde eher, dass sich das Team die Gelegenheit nicht nehmen lassen wird, am Sonntag für ein Freudenfest in der ausverkauften Kölnarena zu sorgen.
Sentimental wurde er ob der guten Pay-Off-Leistungen seiner ehemaligen Kameraden im Jahr nach seinem Karriereende nicht. Die Eishockey-Zeit sei vorbei, damit habe er abgeschlossen. Er verdiene jetzt wie jeder andere seine Brötchen, müsse sich auf seinen neuen Beruf konzentrieren (eine Ausbildung in der Versicherungsbranche). Da bleibt keine Zeit mehr, alten Gefühlen nachzuhängen, auch wenn es ihm sichtlich Spass machte, die ehemaligen Mannschaftskameraden wieder zu treffen.
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