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Ottawa Senators 15.08.2023, 11:15

"Können den nächsten Schritt gehen!"

Interview mit Tim Stützle

Tim Stützle.
Tim Stützle.
Foto: NHL-Media.
Interview Tim Stützle verbrachte den Sommer in Deutschland. Während seines Heimaturlaubs hatte Ivo Jaschick die Chance mit dem jungen NHL-Star zu reden.

Gratulation zu dem bisher Erreichten! Ich kann doch sagen, Sie leben momentan Ihren Traum!

Ja! Auf jeden Fall! Ich bin der festen Überzeugung, dass jeder junge Eishockeyspieler irgendwann den Traum hat, später einmal als NHL-Spieler in den Stadien Nordamerikas zu spielen. Wenn man es dann erreicht hat, möchte man dann immer besser werden. Auch meine Ziele haben sich geändert - ich möchte immer besser werden! Um meine hochgesteckten Ziele zu erreichen, komme ich jeden Tag hochmotiviert und erfreut in die Arena. Es ist wohl das Größte überhaupt, wenn man - wie ich - sein Hobby zum Beruf machen kann.

Sie werden in Ottawa "Jimmy Stew" genannt! Ihr Name ist doch auch nicht schlecht - aber für Nordamerikaner schwer auszusprechen!

Ja, das ist ein Grund! Statt dem - für Amerikaner - Zungenbrecher "Stützle" nahmen die Jungs halt STEW - das ging leichter über die Zunge. Der andere ist, dass Brady Tkachuk mich nach der U20-WM, als so ein großer Hype um mich gemacht wurde, immer Jimmy genannt hat!  Mir machte es wenig aus und so blieb es halt bei Jimmy. Damit kann ich leben!

Sie haben einen Vertrag mit den Ottawa Senators - schaut man auf die Stanley-Cup-Sieger, rutschen diese immer weiter in den Süden! Die Montreal Canadiens waren1993 das letzte kanadische Team, das den Cup gewonnen hat - 30 Jahre ist es her!

Ich glaube, durch dieses Draft-System, das den schlechtesten Teams jeder Saison die frühste Auswahl bei der Ziehung der Talente des Jahres gegeben wird, es sehr fair geregelt ist, das sich schlechte Teams wieder nach oben arbeiten. Außerdem stehen sieben kanadischen Teams auch 25 amerikanische gegenüber. Allein deswegen sind die Chancen auf einen kanadischen Cup Sieg geringer. Da zerbreche ich mir also nicht den Kopf drüber und spiele einfach mein bestes Eishockey, um mitzuhelfen, den Cup wieder nach Kanada zu holen!

Mit anderen Worten heißt das, dass Sie bald mit Ihren Senatoren um den Titel mitkämpfen werden. Dazu passt vielleicht auch die Nachricht, dass Ihre Mannschaft einen neuen Besitzer hat und bald auch eine neue Arena ihr Eigen nennen darf!

Ja, wir haben seit diesem Jahr einen neuen Eigentümer und ich bin auch mal gespannt, was da jetzt so abgeht. Ich habe bisher nur Positives gehört und denke, dass es eine prima Sache ist. Und in diesem Zusammenhang fiel auch das Wort: neue Arena, die dann sehr zentral in der City von Ottawa errichtet werden soll. Das hört sich alles sehr gut an - unsere jetzige Heimspielstätte liegt etwas außerhalb und wir müssen uns einfach bei unseren Fans bedanken, dass sie die Mühen der An- und Abreise auf sich nehmen.

Wie würden Sie "Ihre" Fans mit den deutschen vergleichen? Es ist doch ein ganz anderes "Erlebnis"!

Da gibt es schon einen gewaltigen Unterschied! Dort wird das "Hockey" richtig gelebt, die Zeitungen sind fast täglich voll mit Senator-Nachrichten. Wo wir in Ottawa hingehen, werden wir sofort erkannt, wir haben einfach einen anderen Stellenwert. Klar, die Stimmung in der Arena ist total anders - während in Deutschland die Stadien singen und tanzen ist die Atmosphäre auf der anderen Seite des Atlantiks eher angespannt und zurückhaltender! 

In der NHL spielen Sie ja auf einer kleineren Eisfläche - sagt es Ihrer Spielweise eher zu?

Die Umstellung von einer Eisfläche auf die andere, verlangt schon eine gewisse Gewöhnung! Kommt man anfangs rüber, ist es doch sehr ungewohnt, man muss nicht mehr so viel laufen, aber dafür geht alles so viel schneller. Meines Erachtens kann man die NHL und DEL deswegen auch gar nicht miteinander vergleichen. Drüben geht alles viel, viel schneller und dann kommt noch die Qualität sehr vieler Spieler hinzu. Aber nichts destotrotz macht es sehr viel Spaß, Spielen der DEL zuzusehen und dabei erkennt man auch eine Zunahme an Qualität. Es kann auch daran festgemacht werden, dass immer mehr talentierte Deutsche in den Fokus der NHL geraten.

Meine nächste Frage wäre gewesen, wie man die NHL mit der DEL vergleichen könnte! Sie sagten gerade, dass dies wegen der unterschiedlichen Größe der Spielfläche schlecht geht!

Genau! Nur die Ausrüstung und das Ziel sind gleich!

Alle ersten Male sind etwas Besonderes - Sie haben ja sicherlich schon eine gewaltige Pucksammlung an einem speziellen Ort!

Ja, genau! Für jedes besondere Ereignis bekommt man ein "Andenken"! Von meinem ersten Spiel bekam ich ein "Erinnerungsstück" - mit dem Line-Up (Aufstellung) und allem Drum und Dran! Vom ersten Tor bekam ich meinen Schläger eingerahmt,  den Puck vom ersten Tor und Assist, ?..! Von jedem "Meilenstein" erhält man den Puck - das wird alles sehr schön gemacht, eine rundum coole Sache!

Nachdem was Sie in Ihrer noch jungen Karriere schon alles an !Meilensteinen! erreicht haben, müssten Sie ja bald über einen Anbau Ihrer Wohnstätte nachdenken!

Ja, es sind schon einige Dinge, die ich aufbewahre - aber den genauen Überblick habe ich im Moment nicht, da all die Sachen in Ottawa geblieben sind. Es gibt für mich hoffentlich noch sehr viele dieser "Meilensteine" zu erreichen! Und der "Meilenstein" für den ich alles andere hergeben würde, heißt Stanley-Cup!

Nach Ihrem ersten Hattrick (auch ein Meilenstein), er fiel in der Corona-Zeit, als die Spiele noch ohne Zuschauer stattfanden, passierte etwas sehr Schönes - erzählen Sie Mal!

Bei meinem ersten Hattrick in Winnipeg, normalerweise werden bei einem Hattrick von den Fans die Baseballkappen auf das Eis geworfen, flogen halt keine, da keine Zuschauer da waren. Meine Mitbewohner damals Brady (Tkatchuk) und Josh (Norris) hatten die Nachbarschaft organisiert, mich rausgebeten und dann flogen von allen Seiten diese Caps über den Zaun! Das ist wieder etwas, was ich nie vergessen werde, auch wenn die Caps auf Grund der Pandemie von den Fans wieder zurückgeholt werden mussten. Das ist nur ein Beispiel unserer tollen Fans. 

Kommen wir auf die nächste Saison zu sprechen - mit welchen Erwartungen gehen Sie in die neue Spielzeit?

Ich würde sagen, dass diese sehr groß sind! Natürlich dürfen wir das Ziel nicht zu hoch stecken! Wir wollen auf jeden Fall noch einmal eine Schippe drauf legen im Vergleich zum letzten Jahr. Dafür arbeiten wir alle hart und sind hoch motiviert! Das Management, die Trainer und der ganze Staff geben uns die Möglichkeit, dass wir den nächsten Schritt gehen können. Auch ein wichtiger Aspekt ist, dass wir von Verletzungen verschont bleiben. Ich denke, dass dann viel passieren kann!

Mit Josh Norris (Sohn vom Deutschen Meister Dwayne Norris - Frankfurt) kommt ja auch ein torgefährlicher Angreifer nach seiner schweren Verletzung zurück ins Team! Bilden Sie beide die deutsche Abteilung im Team von Ottawa?

Wir beide haben gemeinsam in einem Apartment gewohnt und haben auch einige Male versucht, uns auf Deutsch zu unterhalten. Die Betonung liegt auf versucht, da seine Deutschkenntnisse doch sehr gelitten haben. Er versteht die Sprache besser, als er sie spricht - aber es ist schon sehr schön, wenn ich wenigstens etwas Deutsch sprechen kann und mit Josh einen Mitbewohner habe, der in Deutschland aufgewachsen ist. Nicht nur ich freue mich, wenn er zurückkommt - er ist einer, der locker 40 Tore schießen kann, wenn er fit ist. 

Könnten Sie sich vorstellen - ich weiß, dass es noch in ferner Zukunft ist - am Ende Ihrer Karriere noch einmal Ihr Können dem deutschen Eishockeyfan zu zeigen?

Ich bin überzeugt, dass jeder Profi so lange es geht in der NHL spielen möchte. Da es in der NHL kein Zuckerschlecken ist, muss ich dann auch schauen, wie lange ich das durchhalten kann. Das ganze Pensum! Wenn man nach der NHL noch Lust und Laune hat, wenn der Körper dann auch noch mitspielt, würde es für mich außer Frage stehen, noch einmal hier in Deutschland die Schlittschuhe zu schnüren. 

Sie haben ja einige Verbindungen zu den Bergisch Gladbacher RealStars - würden Sie auch dort spielen?

(schmunzelnd) Sicher würde ich dort mal vorbeischauen und spielen auch - aber dann müssten die RealStars schon DEL spielen!

Vielen Dank für das nette Gespräch!

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07.05.2024 01:25 Uhr


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Interview Joshua Norris ist der Mittlere der drei Jungs von Traci und Dwayne Norris, der von 1996 bis 2007 in Deutschland aktiv war. Josh schaffte in diesem Jahr den Sprung in die NHL. Zusammen mit Tim Stützle wohnt er in Ottawa und sammelte 30 Punkte in 47 Spielen.
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