Kassel Huskies ziehen ins Pokalhalbfinale ein

4:2-Auswärtserfolg bei DEL-Tabellenführer Eisbären Berlin

Nach einem überraschenden 4:2-Auswärtssieg bei den Eisbären Berlin qualifizierten sich die Kassel Huskies als letztes Team für das Halbfinal im DEB-Eishockeypokal.

Vor 2.500 Zuschauern entwickelte sich ein für den deutschen Eishockeypokal typisches Spiel. Sowohl die Eisbären als auch die Huskies zeigten nur wenig Emotionen und verzichteten dabei weitestgehend auf Köperspiel. Und auch die Stimmung auf den Rängen passte sich dem Geschehen auf dem Eis an. Phasenweise lief die Partie drei, vier Minuten am Stück, was den Eindruck entstehen ließ, dass die Protagonisten auf dem Eis die Sache schnell hinter sich bringen wollten. Andererseits gestattete ein derartiges Eishockeyspiel den technisch versierteren Akteuren die Gelegenheit, das eine oder andere Kabinettstückchen auf das Eis zu Zaubern.

Allerdings taten dieses in den ersten 20 Minuten ausnahmslos die Gastgeber. So auch in der siebten Spielminute, als die Scheibe im Powerplay wie am Schnürchen gezogen durch die eigenen Reihen lief, ehe sie Mark Beaufait schließlich zur 1:0-Führung an Jan Münster vorbei ins Netz setzte. Im Anschluss daran besaßen die Hohenschönhauser weitere gute Gelegenheiten, den Vorsprung auszubauen, doch verstrichen diese allesamt ungenutzt. So kamen die Nordhessen zu Beginn des zweiten Drittels überraschend zum Ausgleich. Paul Brousseau zog ebenfalls im Powerplay von der blauen Line ab und ließ dabei Nationalgoalie Jonas keine Abwehrchance (24.). Die Eisbären zeigten sich geschockt und so kam es, dass Stephan Retzer zwei Minuten später völlig unbehelligt durch die Berliner Hintermannschaft marschierte und die Huskies mit 2:1 in Führung brachte. Es brauchten eine Weile, bis die Hausherren den Rückstand verdaut hatten, aber ab der 30. Minute kamen die Eisbären wieder etwas besser ins Spiel. Einen Stellungsfehler in der Kasseler Abwehr nutzte Keith Aldridge auch prompt zum zweiten Pausenstand von 2:2 (33.).

Im letzten Spielabschnitt ging das ohnehin schon dürftige Spielniveau noch tiefer in Keller hinunter. Kaum einmal, dass der Puck gepflegt über zwei Stationen lief. Torchancen resultierten, wenn überhaupt, nur aus Fehlern des Gegners. Eine solche Situation nutzten in der 51. Minute die Gäste zum spielentscheidenden Treffer durch Thomas Daffner. Alle Ausgleichsbemühungen der Eisbären verliefen danach im Sande. 39 Sekunden vor dem Ende machte Tobias Abstreiter mit einem Empty-net-Goal alles klar.

Die Kassel Huskies müssen nun im Halbfinale zum SC Riessersee reisen. Ob die Begegnung im Januar 2004 überhaupt noch stattfindet, steht aufgrund der finanziellen Schieflage des Zweitligisten jedoch in den Sternen.

EHC Eisbären Berlin ? Kassel Huskies 2:4 (1:0, 1:2,0:2)

Torfolge: 1:0 (7.) Beaufait (DuPont) 5-4, 1:1 (24.) Brousseau (Drury, Valenti) 5-4, 1:2 (26.) Retzer (Brousseau), 2:2 (33.) Aldridge (Leask), 2:3 (51.) Daffner (Peterson, Acker), 2:4 (60.) Abstreiter (Loth, Drury)

Zuschauer: 2.500

Schiedsrichter: Schütz

Strafen: Berlin 8; Kassel 12

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