Ohne NHL-Glanz in die Playoffs?

Crimmitschau greift mit junger Truppe an

Die abgelaufene Saison ist im Sahnpark nach wie vor Gesprächsthema Nummer eins. Dank des NHL-Lockout gelang es den Verantwortlichen der Eispiraten seinerzeit, die NHL-Profis Chris Stewart und Wayne Simmonds zu einem Gastspiel nach Westsachsen zu lotsen. Für die Playoffs reichte es am Ende aber wieder nicht. Und diesmal wird es keine Hilfe von "Außerirdischen" geben.

So gesehen war die letzte Spielzeit für das Team von Cheftrainer Fabian Dahlem natürlich eine Ausnahmesituation. Im aktuellen Kader finden sich nicht nur viele neue Gesichter, sondern vor allem viele junge Gesichter. Deshalb wird Dahlem auch nicht müde zu betonen, dass es für Mannschaft erstmal um das Lernen und das Zusammenspiel geht. Doch wird die gesamte Vereinsführung nicht verhehlen können, dass die Playoffs schon das heimliche Ziel der Eispiraten sind.

Sieht man sich den Kader an und vergleicht man die durchaus namhafte Liste von Abgängen wie Thomas Pielmeier (Schwenningen), Jeremy Williams (Schweden), Jakub Czech (Znaim, EBEL) Darcy Campbell (Italien) und weiteren mit den Neuzugängen, so bleibt eine gewisse Skepsis. Bei den Kontingentspielern hat man gleich dreimal in der drittklassigen East Coast Hockey League (ECHL) zugegriffen. Sowohl bei T.J. Fast, als auch bei Scott Pitt und Max Campbell muss erst abgewartet werden, was sie in der DEL2 leisten können. Eine gute Wahl ist sicherlich der 28-jährige Schwenninger Matthias Forster, der in Schwenningen das Zeug zum Führungsspieler hat. Auch Torhüter Peter Holmgren (Hannover Indians) wird den Eispiraten weiterhelfen. Trotzdem beschleicht den Beobachter das Gefühl, dass die Westsachsen eher etwas schwächer besetzt sind, als in der Vorsaison - natürlich ohne Stewart und Simmonds, mit den beiden sowieso.

Aber angesichts der vielen Unbekannten unter den Neuzugängen kann dieser Eindruck leicht täuschen. Und da die Qualität des Kaders bekanntlich längst nicht das einzige Kriterium für den Playoff-Einzug ist, können die Crimmitschauer noch punkten. Zum Beispiel mit ihrem begeisterten Anhang. Der Sahnpark als "Festung" hat nach wie vor nichts von seinem Reiz bzw. seiner Abschreckung für Gegner eingebüßt. Auch der Zusammenhalt in der "Eispiraten-Community" ist sicherlich ein großer Pluspunkt. Die Meisterrunde ist also möglich, wenngleich fraglich.

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