Der Pädagoge

Eisbären-Trainer Pierre Pagé "erzieht" mit Zuckerbrot und Peitsche

Youngster Florian Busch hatte am vergangenen Sonntag eine unfreiwillige Denkpause. Trainer Pierre Pagé warf den Stürmer zuvor kurzfristig aus seinem Aufgebot. Und er tat dies nicht, weil er von seinem Ausnahmetalent nichts hält. Im Gegenteil: Schon das eine oder andere Mal hat der kanadische Übungsleiter der Eisbären betont, dass er von seinen durch die Bank weg hoffnungsvollen Jungtalenten Busch neben Alex Barta am ehesten einen Sprung in die NHL zutraut.

Doch der erfahrene Trainer, der es sich nicht nehmen lässt, seine Schützlinge in ihrer sportlichen Entwicklung auf Schritt und Tritt zu verfolgen, hatte von einer - gelinde gesagt - lustlosen Vorstellung Buschs beim letzten Auftritt der Regionalliga-Mannschaft Eisbären Juniors gehört und gesehen. Da dies nicht das erste Mal war, trieb es Pagé die Zornesröte ins Gesicht: "Sein Auftritt bei den Juniors hat mich krank gemacht". So flog der Gescholtene aus dem Kader und erhielt eine demonstrativ öffentlich vorgetragene "Watschn" vom Coach.

Der Zukunft von Florian Busch bei den Eisbären wird dies jedoch nicht schaden. Denn Pagé ist nicht nur Eishockey-Fachspezialist, sondern auch Pädagoge und zwar ein solcher Pädagoge, der weiß, wann man anstatt mit dem Zuckerbrot lieber mit der Peitsche agiert. Eine deutliche Warnung hatte er nämlich in diesem Zusammenhang auch an Buschs Teamkollegen aus den ähnlichen Jahrgängen gerichtet.

Freilich will sich Pagé damit nicht unbedingt mehr Respekt verschaffen oder gar Furcht. Ihm geht es nicht um seine Person, sonderm es geht um die Spieler und hier eben konkret um Florian Busch, dessen Zukunft am seidenen Faden hängt. Er ist wie die meisten Cracks aus dem Juniors-Aufgebot in einem Alter, wo sich die Weichen für die künftige Karriere stellen - zwischen Waldkraiburg und der NHL. Nur ist so mancher junge Mann offenbar nicht in der Lage, die Zeichen der Zeit zu erkennen. Hier sieht sich der weltmännische Trainer Pierre Pagé in der Verantwortung und haut mit der Faust auf den Tisch. Florian Busch wird es ihm noch einmal danken.

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27.12.2025 12:59 Uhr

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