Kassel mit erstem Saisonsieg

Lob für Austauschschiri

Mit einem verdienten 4:3-Sieg bei den Nürnberg IceTigers feierten die Kassel Huskys vor fünfzig mitgereisten Fans am Freitag Abend ihren ersten Saisonsieg.
In einem von Kassels Coach McParland zwar gelobten ("Ein gutes Spiel für die Zuschauer"), aber letztlich für die rund 4400 einheimischen F ans nicht nur wegen des Ausgangs wenig befriedigenden Spiels neutralisierten sich beide Mannschaften über weite Strecken und versuchten alleine über die Fehler des Gegners zum Erfolg zu kommen.
Dies gelang den Gästen, die nach 13 Minuten durch einen Treffer von Tomas Martinec in Rückstand gerieten, besser. Insbesondere bei den Treffern zum 2:1 und 3:1 (Bild) zeigte sich dies: Die Gästeführung (Swanson) gelang bei eigener Unterzahl, bei der Vorentscheidung bekam Torschütze Abstreiter den Puck mustergültig von Nürnbergs Schauer auf den Schläger gelegt. Dessen Versuch der Spieleröffnung vom eigenen Tor aus landete unbedrängt beim freistehenden Gegner.
So konnten sich die Huskies ab der Mitte des Spiels darauf konzentrieren, die Nürnberger Angriffsversuche zu stören und so das Spiel jederzeit zu kontrollieren. "Wir haben gewusst, dass uns Nürnberg als Gegner gut passt," gab Kassels Trainer nach dem Spiel preis. "Für uns war es ein wichtiges Spiel, es war nötig, endlich Punkte zu holen nach dem schlechten Start in die Saison letztes Wochenende" warb er fast schon Verständnis für die abwartende Spielweise seines Teams, für die ihm aber Spiel- und Ergebnisverlauf mehr als recht gaben.
Nürnbergs Trainer Greg Poss nahm die Niederlage nicht sonderlich tragisch: "Kassel hat gut gespielt, war in den entscheidenden Momenten zweikampfstärker. Wir haben eine junge Mannschaft, die halt auch noch einen Lernprozess durchmachen muss" fasste er seine Sicht zum Spiel sehr knapp aber deutlich zusammen.
Was man seiner Truppe auf jeden Fall zu Gute halten musste war das nie aufgebende Bemühen um eine Resultatsverbesserung. So verkürzten sie durch Leeb und Trepanier jeweils nochmals auf einen Ein-Tore-Rückstand zum 2:3 bzw 3:4 (vierter Treffer für Kassel durch Greig), hatten durch Kopitz zwei Minuten vor Spielende eine (letzte) gute Ausgleichschance. "Zum Schluss haben wir etwas Glück gebraucht, Glück, welches wir brauchten für den Sieg" erkannte Gästecoach McParland deshalb auch ungefragt an.
Der Schluss: Kurz vor dem Ende fiel dann nochmals der Fokus auf den Schiedsrichter, der kurz nach der Nürnberger Führung einem möglichen 2:0 nach Ansicht des Videobeweises die Anerkennung versagte: Fünf Sekunden vor Spielende schien ihm die bis dahin sicher geleitete Partie zu entgleiten, als es zu einem Massenauflauf auf dem Eis und einer Spieldauerdisziplinarstrafe für Kassels Dean Maleanson (Crosscheck mit anschließender übertriebener Härte) gab. Dennoch gab es Lob von beiden Trainern, was bei der alltäglichen Schelte gegenüber deutschen Schiedsrichtern auch den nichteingeweihten Zuschauer stutzig werden lassen musste: Mit Tomas Tuncan pfiff im Rahmen des IIHF-Austausch-Programms ein Tscheche dieses Spiel: "Ich finde diesen Austausch eine gute Idee, der Schiedsrichter hatte das Spiel jederzeit im Griff ? wobei es auch kein schwieriges Spiel für den Schiedsrichter war" gab es Blumen von McParland wie auch von Poss:"Die Leistung war sehr gut, dieses Programm sollte auf jeden Fall fortgeführt werden." Wobei Poss dann in vorbildlicher Funktion als Bundestrainer auch für die deutschen Schiedsrichter eine Lanze brach: "Alle unsere bisherigen drei Spiele waren sehr gut geleitet."

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24.12.2025 05:42 Uhr

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