"Sind noch voll im Rennen!"
Interview mit Augsburgs Tray Tuomi
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Tray Tuomie. Foto: City-Press.
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Interview
Tray Tuomi begann nach seiner aktiven Karriere 2016 im Trainerstab der Augsburger Panther. Seit 2019 ist er mit großem Erfolg der leitende Dompteur der Raubkatzen. Nach der knappen 1:2-Niederlage in Köln sprach er mit Ivo Jaschick:
Wie haben Sie diese knappe Niederlage erlebt? Sie schien nicht unbedingt nötig gewesen zu sein!
Klar hätten wir gerne gewonnen, denn diese drei Punkte hätten uns ganz gut zu Gesicht gestanden. Nach dem gestrigen Sieg in Krefeld waren wir eigentlich guter Dinge und hatten auch gedacht hier in Köln etwas mitzunehmen. Anfangs sind wir auch relativ gut ins Spiel gestartet - die ersten Wechsel waren ganz vielversprechend, aber danach sind wir doch immer etwas hinterhergelaufen. Es sah so aus, als hätten die (Haie) etwas mehr Energie, aber wir sind trotzdem drangeblieben. Eigentlich ist es so, dass wenn man in einem Auswärtsspiel mit einem Rückstand von nur einem Tor ins Schlussdrittel geht, ist es okay! Wir kamen dann auch mit sehr viel Druck aus der Kabine und haben auf den Ausgleich gedrängt. Leider haben sie dann das 2-0 wie aus dem Nichts geschossen! Das hat uns erst einmal zurückgeworfen und dann haben wir auch noch zu allem Überfluss sehr spät Strafzeiten genommen! Aber die Jungs haben gekämpft, wir haben den Torwart rausgenommen und ein Tor erzielt - aber leider erst mit dem Abpfiff!
Sie schienen im letzten Abschnitt dem Ausgleich näher zu sein, als die Haie dem zweiten Treffer!
Ja und gerade deswegen hat diese Niederlage besonders wehgetan. Das soll die Leistung der Kölner nicht schmählern! Wir sollen und dürfen jetzt aber nicht unsere Köpfe hängen lassen, denn wir haben noch sechs Spiele, 18 Punkte sind zu vergeben, alles ist noch also offen!
Sie sprachen gerade die größere Energie auf Seiten der Haie - hängt dies mit diesen "back-to-back Spielen" innerhalb von 24 Stunden zusammen?
Ich denke schon, dass dies eine gewisse Rolle spielt. Wir haben gestern in Krefeld gespielt (3-0), Köln konnte sich da ausruhen - das kann schon eine Kleinigkeit ausmachen. Wir wollen das jetzt nicht als Entschuldigung nehmen, denn wir waren trotz dieses Nachteils nahe dran, das Spiel zu kippen. Aber so ist halt Eishockey! Der Spielplan bringt auch uns mal diesen "Vorteil".
Norden/Süden - nur vier Teams aus jeder Gruppe kommen in die Playoffs!
Ja, wir müssen uns mit diesem Ding, das da in der ganzen Welt grassiert, irgendwie arrangieren. Normalerweise gibt es zehn Mannschaften, die in die Playoffs kommen, aber wir haben uns unter diesen Umständen so entschieden. Damit müssen wir jetzt leben, aber wir sind ja immer noch im Rennen. Wenn es klappt, klappt es! Wenn nicht, dann - leider Gottes - nicht! Es sind 38 Spiele, keine komplette Saison - hätte, wäre, wenn und aber - wir sind trotzdem noch voll im Rennen!
Wie sieht es aus mit Ihrem Sohn Parker, in den Diensten der Eisbären Berlin, aus?
Wie meinen Sie das?
Es könnte ja sein, dass er Sie und Ihr Team aus den Playoffs schießt - hängt dann der Haussegen im Hause Tuomi schief?
Das könnte natürlich passieren, dass er mitverantwortlich ist für unser Ausscheiden! Er wird selbstverständlich dafür kämpfen und alles dafür tun, dass sein Team in jeder Situation gewinnt. Er gibt und wird immer für sein Team alles geben und da spielen Gegner, Namen sowie sein Vater überhaupt keine Rolle!
Vielen Dank, gute Heimfahrt und viel Erfolg!
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