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Hammer Eisbären 23.11.2020, 15:25

"Schritt in die Oberliga als logische Konsequenz"

Interview mit Jan Koch

Jan Koch.
Jan Koch.
Foto: Ivo Jaschick.
Interview Die 2011 gegründeten Hammer Eisbären wagten in dieser Saison den Schritt in die Oberliga. Jan Koch (37), einer der Macher, stand Ivo Jaschick vor dem Spiel gegen Rostock Rede und Antwort:

Herr Koch, Sie sind ein Tausendsassa, so zu sagen ein "Mädchen für Alles" - im Vorstand, Manager, Pressesprecher, ?.!

Ja, im Großen und Ganzen kann man das vielleicht so sagen, aber es ist nicht so, dass ich alles hier alleine mache. Letztendlich bin ich Geschäftsführer der Spielbetriebs GmbH für die 1. Mannschaft. Wir sind ja ausgegliedert und haben mit dem Stammverein nichts mehr zu tun, wobei ich noch im Vorstand der Genossenschaft bin, die die Eishalle hier betreibt. Dadurch bin ich hier natürlich sehr tief in der Materie drin, bekomme aber sehr viel Unterstützung, sonst wäre es kaum zu machen!

Warum haben die "Hammer Eisbären" gerade in dieser schwierigen "Corona-Zeit" den Aufstieg in die Oberliga gewagt?

Für uns war das ein Prozess, nachdem die Zusammenarbeit mit der Kenston-Gruppe im Nachhinein glücklicherweise nicht zustande gekommen war, in dem wir uns in der Regionalliga im weiter entwickelt haben und schließlich an die Grenze des Machbaren gestoßen. Zu aller erst weil wir dem Publikum und den Sponsoren attraktives Eishockey bieten wollen, da uns zuletzt die Gegner fehlten. Die Regionalliga hat sich in der Spitze doch ziemlich klar zu den restlichen Teams abgegrenzt. Und so war es dann eine logische Konsequenz diesen Schritt gehen zu müssen! Jetzt heißt es, dass wir uns auf diesem Level immer weiter entwickeln - wir können nicht von heute auf morgen von einer fast reinen Amateurmannschaft auf einen reinen Profibetrieb umstellen. Das ist auch ein Prozess, da müssen die Strukturen und das Umfeld wachsen. Daran müssen wir weiterarbeiten, um am Ende auch hier in der Liga eine erfolgreiche Entwicklung zu nehmen und auf eine gute Spielzeit zurückblicken können.

Also soll auch hier die Entwicklung von einer reinen Amateur- zu einer Profimannschaft stattfinden - immer höher in den Ligen klettern?

Ja, aber auch das ist ein langsamer Prozess! Wir hatten über Jahre hier eine reine Amateurmannschaft, in der nur die beiden Kontingentspieler mit dem Eishockey ihren Lebensunterhalt verdient haben. Jetzt haben wir definitiv mehr Spieler, die ihr Geld bei uns verdienen - zwei Reihen, also die Hälfte unseres Kaders, verdienen ihr Geld bei uns - sind also Voll-Profis! Natürlich haben wir auch Spieler in unseren Reihen, die nicht so viel Geld mit ihrem Sport verdienen und noch etwas anderes als Verdienst haben. Wir wollen uns schon stetig weiterentwickeln - aber eins nach dem anderen, nichts überstürzen! 

Wie sieht es mit den Sponsoren aus, dem Etat? Sie hatten, wenn ich das richtig im Kopf habe, mit einem Schnitt von 500 Zuschauern gerechnet!

Richtig, das war unsere ursprüngliche Kalkulation. Wir haben gesagt, dass wir damit gut über die Runden kommen. Da war aber noch nicht diese staatliche Hilfe, dieser Profitopf, in unserem Kalkül. Die anderen Profistandorte waren in dieser Hinsicht schon weiter. Es kam dann für uns schon ein wenig überraschend, dass wir ja als Profis anerkannt sind und Anrecht auf einen Teil des Geldes haben. Wir sind nun mal ein Verein mit einem überschaubaren Etat. Jetzt mit den Einnahmen von SPRADE.TV und der Kompensation aus dem Profisporttopf - der nur bis Dezember garantiert ist, aber wohl weitergehen soll - wären wir gerettet und eventuell sogar in der Lage, die ganze Saison vor leeren Rängen zu spielen - aber das wollen wir nicht hoffen!

Wie sieht es bei den Eisbären mit dem Nachwuchs aus?

Wenn wir hier mal ein, zwei vielversprechende Talente haben, sind diese sehr schnell weg und bei einem der vier großen DEL-Nachwuchsabteilungen, die wir hier in der Nähe haben. Aber nichts destotrotz hat unsere Nachwuchs eine ganz tolle Entwicklung in den letzten Jahren genommen. Wir haben dort eine hervorragende Arbeit, die auch durch unseren Kontingentspieler Michal Spacek unterstützt wird. Er hat sich dort eine konkurrenzfähige Mannschaft aufgebaut - aber das braucht natürlich Zeit. Er ist Tscheche, spricht perfekt Deutsch, versteht sein Handwerk und weiß die Jungs zu begeistern!

Hamm setzt mehr auf die osteuropäische Karte - Sie haben mit Michal Spacek und Milan Svarc zwei Akteure aus der Tschechischen Republik! Spieler aus Amerika kommen eher nicht in Frage?

Dafür gibt es einen ganz einfachen Grund! Spielern aus Übersee müssten wir ein gewisses Gehalt bezahlen, damit sie hier überhaupt spielen dürfen - und das passt in unsere Strukturen nicht rein. Ohne diesen Mindestlohn bekommt er hier überhaupt keine Arbeitserlaubnis und deswegen liegt unser Fokus halt auf EU-Ausländern und sind deswegen auch sehr gut mit Osteuropa vernetzt - und, wie man sehen kann, wieder einmal sehr gut damit gefahren!

Spacek ist seit 2017 in Hamm und hat bestimmt den Kontakt zu dem 2019 gekommenen Svarc hergestellt!

Klar, da kommt eins zum anderen! Alle Spieler sind untereinander gut vernetzt und kennen jemanden, der gut zu uns passen würde. Es ist einfacher und manchmal auch schöner, wenn wir Kontakt zu einem anderen Spieler über einen Spieler bekommen, der schon weiß, was für Anforderungen hier gestellt werden! Es ist oftmals eine etwas schönere Geschichte als wenn dieser Kontakt über Spielervermittler hergestellt wird, die Ihre Klienten unterbringen wollen.

Wie ist die Situation mit den Sponsoren? Nicht nur jetzt in der Corona-Pandemie sitzt das Geld nicht mehr so locker!

Gott sei Dank! Ich kann immer nur ein großes Lob an unsere Sponsoren und Zuträger abgeben, die uns, sei die Situation auch noch so schwierig, immer so gut es ging unterstützt haben. Wir haben hier nur einen ganz geringen "Abrieb" an Sponsoren. Es ist sicher schon mal hin und wieder der eine oder andere kleine, der dabei ist. Aber unsere große Basis ist dabei geblieben und wir haben sogar noch neue dazugewinnen können! Von daher sind in diesem Bereich ganz gut aufgestellt und haben keine größeren Sorgen.

Das liegt wahrscheinlich auch daran, dass Ihre Eisbären eine Etage höher in der Oberliga spielen!

Sicherlich spielt dieser Faktor auch eine nicht ganz unwichtige Rolle, da das letzte Jahr in der Regionalliga den Geldgebern schon arg schwierig zu vermitteln war. Oberliga ist natürlich schon etwas viel Attraktiveres, zumal wir jetzt eine größere Aufmerksamkeit genießen und viel weiter unterwegs sind (Oberliga Nord). 

Noch ein Wort zu den Dietz-Limburg Rockets - die dürfen keine Heimspiele mehr austragen, geschweige denn trainieren! Ihnen ist der Status des Profisports aberkannt worden!

In Rheinland-Pfalz wurde von höchster Stelle entschieden, dass jede 3. Liga - außer König Fußball - Amateursport ist! Nur Fußball ist Profisport - so jedenfalls steht es in dieser Corona-Schutzverordnung in Rheinland-Pfalz. Aus diesem Grund wurde den Rockets der Spielbetrieb untersagt. Es ist schon verwunderlich, zumal wir staatliche Hilfen aus dem Profisporttopf bekommen, die eigentlich durch die Bundesministerkonferenz gegangen sind! Wir haben jedenfalls hier in Nordrhein-Westfalen den Bescheid zur Anerkennung für den Erhalt der Profisporthilfe! Ich finde es nur immer wieder schade, weil es wieder ein zusätzliches Störfeuer ist, das es zu löschen gilt, zumal wir schon genug Baustellen haben. Ich hoffe, dass der DEB (Deutscher Eishockey Bund) da jetzt für eine Klarstellung zu sorgt! Aber so klar ist die Entscheidung nicht, da die Politiker entscheiden und da gibt es einige, die wir nicht nachvollziehen können. 

Vielen Dank!

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