Den Rotweißen gelingt der Überraschungscoup in Dresden
Klostersee behauptet Tabellenführung souverän
Nicht nur Jiri Neubauer strahlte nach dem Überraschungs-Coup seiner Schützlinge in Dresden. Auch Neubauers Trainer-Pendant und tschechische Eishockleygende Jiri Kochta zog nach dem 3:1-Triumph des EHC in der Elbstadt seinen Hut vor der Leistung der Grafinger. "Der EHC war einfach die bessere Mannsch
aft heute. Sie waren das aggresivere und das kompaktere Team", erklärte der Ex-Hedos-Coach in der Pressekonferenz. Der EHC bleibt durch diesen Sieg weiterhin Tabllenführer und hat nun als einziges Team sechs Zähler auf dem Konto.
Vor etwa 2400 Fans gaben zunächst die Dresdner den Ton an ? jedoch nur auf den Zuschauerrängen. Auf dem glatten Untergrund übernahmen die Grafinger von Beginn an das Kommando. Als Dresdens Verteidiger Richard Tschler Michal Porak in der vierten Minute unsanft von den Beinen holte, nutzten die Rotweißen ihre erste Überzahlmöglichkeit esikalt aus. Thomas Mittermeier feuerte von der blauen Linie einen harten Schuss ab, Järvinen ließ abklatschen, ?Rabbit? Zajonc reagierte am schnellsten und brachte seine Farben im Nachsetzen in Führung.
Auch nach dem frühen 0:1 agierten die Eislöwen eher wie zahme Kätzchen. Verunsichert und geschwächt durch zahlreiche Ausfälle und angeschlagene Spieler (Tischler und Travnicek) spielten sie gewiss nicht jenes hochwertige Eishockey, mit dem sie sich noch gerade so in die Aufstiegsrunde bugsiert hatten. Die vielen gravierenden Abspielfehler waren kennzeichnend für die Leistung der Gastgeber. Auf der anderen Seite spielten die Rotweißen sehr abgezockt und überlegt. Nachdem die ESCler ihre erste Chance in der neunten Minute vergaben, folgte der schnelle Gegenzug. Als Jiri Beranek den Puck in Nähe der blauen Linie unter Kontrolle bekam, fackelte er nicht lange und drosch die Schiebe zum 0:2 in die Maschen des ESC-Tores. Weil ihm die Sicht versperrt war, blieb der finnische Keeper des ESC diesmal ohne jede Chance.
Danach versäumten es die Grafinger, den Vorsprung auszubauen. Während Florian Hochhäuser weitgehend beschäftigungslos blieb, rettete Järvinen die Alleingänge von Saller und Zajonc. "Dass wir diese Großchancen vergeben haben, hat uns schon verunsichert", gestand Jiri Neubauer hinterher. In Durchgang zwei schien sich zunächst nichts zu ändern. Die EHCler dominierten weiter, versäumten es jedoch, das 3:0 zu erzielen. Inzwischen konnten sich auch die mitgereisten Fans, die ihr Team 60 Minuten lang anfeuerten und die eine oder andere Fanfreundschaft mit den ESC-Fans schlossen, mehr und mehr bemerkbar machen im weiten Rund. In der 27. Minute aber dann verkürzten die Gastgeber plötzlich auf 1:2, als Ekrt Hochhäuser ausspielte und Richter im Nachschuss zur Stelle war.
Urplötzlich schien sich das Spiel zu drehen. Nach vorne gepeitscht von ihrem famosen und äußerst fairem Publikum wuchsen den Gastgebern plötzlich Flügel. Die beste Chance zum Ausgleich vergab Georg Havlik, als er den Pfosten des Grafinger Gehäuses prüfte. Auf der anderen Seite scheiterte der durchgebrochene Petr Zajonc wieder einmal an Hexer Järvinen. Zu Beginn der letzten zwanzig Minuten dann die laut Neubauer "entscheidenden Minuten"
Zunächst überstanden die Gäste ein Unterzahlspiel ohne großen Schaden und in der 44. Minute war es Michal Porak nach einem Konter, der im zweiten Versuch für das (vor-)entscheidende 1:3 sorgte. Freilich, Dresden warf nun einmal alles noch vorne, doch der Kräfteversschleiß war unübersehbar. Sowohl der Alleingang von Welke in Unterzahl, als auch das 6:4-Überzahlspiel brachten nichts mehr ein. Am Ende machte der EHC die Überraschung perfekt und ging als verdienter Sieger vom Eis.
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