ERC Selb unterliegt 5:6 in Ratingen
Wölfe verschlafen erstes Drittel
Der Kraftakt beim 5:4 nach Penaltyschießen vom Freitag gegen Deggendorf und die weite Anreise bis in die Nähe von Düsseldorf steckte den Selber Eishockey-,,Wölfen'' am Sonntag offenbar noch in den Knochen. Sie gerieten in Ratingen im ersten Drittel mit 1:4 in Rückstand und lagen nach 34 Minuten gar
mit 2:6 hinten. Frust machte sich breit und entlud sich in Fouls und Provokationen. Dann brannten im zweiten Drittel die Sicherungen bei den Spielern durch, und es gab eine längere Unterbrechung. Danach drehte Selb nochmal auf, zog am Ende aber mit 5:6 (1:4, 1:2, 3:0) den Kürzeren.
Während die Oberfranken im ersten Drittel müde und ausgelaugt wirkten, waren die Gastgeber nach ihrem 7:4-Überraschungscoup vom Freitag beim Oberliga-Spitzenreiter in Landshut von der ersten Minute an hellwach und obenauf. Lakalli eröffnete den Torreigen, und als Scott und Porzig die Strafbank drückten, erhöhte Welke auf 2:0. Es ging munter weiter in Richtung Selber Tor. Dann leistete sich Wegmann einen Patzer, als er im Herauslaufen die Scheibe wegschlagen wollte, der Puck aber genau bei Hoppe landete, der sich mit dem 3:0 bedankte. Daraufhin machte Wegmann seinem Torhüter-Kollegen Schmidt Platz.
Ganz allmählich gab es auch einige Selber Chancen. Zunächst scheiterte Gaudet am Ratinger Schlussmann Solbach, dann machte es Jobe besser und verkürzte auf 1:3. Doch die Freude währte nicht lange, dann verlor Scott in Überzahl die Scheibe an Welke und es hieß 4:1.
Im zweiten Durchgang wurde die Begegnung immer ruppiger, wobei sich vor allem die ,,Wölfe'' von den Ratingern zu Unrecht provoziert fühlten. Die Folge waren mehrere Strafzeiten. Als erst Jaworin und dann Jobe draußen saßen, erhöhten die ,,Aliens'' auf 6:2. Danach ging es richtig rund - erst auf dem Eis, dann auf den Spielerbänken und schließlich sogar auf den Rängen. Die Schiedsrichter unterbrachen die Begegnung und es hagelte Strafzeiten gegen beide Teams.
Diese Abkühlung tat offenbar den ,,Wölfen'' gut, denn was niemand mehr erwartet hatte, im Schlussdrittel drehten sie noch mal mächtig auf und zeigten plötzlich richtig gutes Eishockey. Vor allem die Spieler der ersten und zweiten Angriffsformation waren jetzt hellwach, bliesen zur Schlussoffensive. Scott, Grögor und Beslagic verkürzten tatsächlich noch auf 5:6, doch da waren nurmehr 17 Sekunden zu spielen. Dennoch, der beherzte Selber Endspurt versöhnte die ERC-Fans für das schwache erste Drittel ihrer Mannschaft. MS.
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