Tölzer Löwen überrennen Miesbach

Zweistelliger Erfolg im Derby

Es dauerte nur dreizehn Sekunden, dann wussten die Gäste aus Miesbach, was ihnen an diesem Abend in der Tölzer Hacker-Pschorr-Arena blühen wird. Und knapp sechzig Spielminuten später hatten sie wie die 1678 Zuschauer die Gewissheit, einem Debakel beigewohnt zu haben. Mit 10:1 (3:0, 4:0, 3:1) schlugen die Tölzer ihre östlichen Landkreisnachbarn mehr als deutlich - und in dieser Höhe auch verdient.

"Wir haben angefangen wie ein Karnickel vor der Schlange und die hat dann auch ganz schnell zugebissen", fand Gästetrainer Marcel Breil eine sehr plastische Formulierung für das Geschehen auf dem Eis:"Tolz hat vom ersten Drittel an gezeigt, was los ist und was sie können".

Den "leichten Sieg" (Tölz-Coach Kammerer) erzielten die Gastgeber durch Tore von Floppo Zeller (1:0), Yanick Dubé (2:0, 4:0, 7:0), Matthias Bergmann(3:0), T. J. Mulock (6:0, 7:0, 10:1). Christian Urban (8:0) und Christoph Fischhaber (9:1), wobei nur die Tore zum 1:0, 3:0 und 5:0 in numerischer Gleichzahl erfolgten, die Tölzer ansonsten entweder ihr Überzahlspiel oder wie Mulock zum 10:1 gar eine Unterzahl zum Torerfolg nutzten.

"Wir hatten einen Blitzstart gehabt und dann das Spiel kontrolliert", so Kammerer, der von einem großartigen Wochenende sprach, das "durch eine großartige Leistung der Mannschaft" in zwei Derbies sechs Punkte auf die Habenseite brachte. Angetan hatte ihm dabei insbesondere der Sieg am Freitag in Klostersee, bei dem seinen Mannschaft eine starke Aufholjagd mit dem Sieg krönen konnte.

Für die mit Ersatz angetretenen Gäste, bei denen Mirco Theurer nach dem 3:0 nach bereits 5:16 Minuten selbst das Gehäuse verlies und sich deshalb Franco Marc Anthony den Rest des Abends den Tölzern Schüssen erwehren musste, machte Trainer Breil einen Grund für die derzeitige Misere abseits des Eises aus: "Die Probleme sind im Kopf der Mannschaft, es fehlt die mentale Stärke!" Daran, aber auch am Problem der massigen Strafzeiten (18 Zwei-Minuten-Strafen alleine an diesem Abend) muss Breil ansetzen, damit den Miesbachern nicht schon früh in der Saison die restlichen Teams davonlaufen.

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