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DEL 01.10.2007, 23:11

DEL-Wochenendrückblick: Haar in der Suppe

Lions Tabellenführer, Coach meckert

Rich Chernomaz, Trainer der Frankfurt Lions, hat seinen Spitznamen "Die Axt aus Manitoba" nicht von ungefähr. Meist steht der Übungsleiter der Hessen zwar mit verschränkten Armen und zur Beruhigung Kaugummi kauend hinter der Bande, manchmal brechen jedoch die Emotionen durch - wie in alten Spielertagen. Dann tigert Chernomaz an der Bande auf und ab, gestikuliert und sagt, was gesagt werden muss. Nun sind seine Lions - etwas überraschend - Tabellenführer. Beruhigt ist der Lions-Coach deshalb aber noch lange nicht. Nach dem knappen 5:4-Sieg gegen Wolfsburg machte er stattdessen seinem Ärger Luft. Hat der Kanadier etwa ein "Haar in der schmackhaften Löwen-Suppe" gefunden?

Die Kritik des Cheftrainers ist durchaus berechtigt, denn nach dem 3:0-Zwischenstand gegen den Aufsteiger machten es sich seine Angestellten auf dem Eis allzu leicht und bekamen prompt zu spüren, dass auch die Wolfsburger Eishockey spielen können. Chernomaz denkt schon weiter - an den Saisonhöhepunkt im Frühjahr. Und er weiß: So darf man dann nicht auftreten. In den Play-Offs hätten die Frankfurter ein Spiel wie an diesem Sonntagabend womöglich gar noch verloren. Da ist es notwendig, Kritik zu äußern - auch wenn mancher Außenstehender sich verwundert die Augen reibt angesichts des Lions-Höhenfluges in der DEL. Aber genau darum, diesen abzusichern, geht es Chernomaz mit seiner Kritik.

Ein komplett anderes Konzept betreibt Chernomaz' Straubinger Amtskollege Erich Kühnhackl, der mit seinen Tigers gut in die Saison gestartet war, aktuell aber nachlässt. Mit Seelenmassage baut Kühnhackl seine Mannen auf. Wohl um den Druck von seinen Spielern zu nehmen, diagnostizierte "der Lange" nach dem 1:2 gegen Köln "Fortschritte im Defensivverhalten". Wäre er doch präziser gewesen und hätte gesagt "Fortschritte bei Keeper Mike Bales". Denn schließlich hat jeder der über 9.000 Anwesenden in der Kölnarena sehen können, dass nur der Straubinger Schlussmann einem höheren Haie-Sieg im Weg stand. Aber auch Kühnhackl ist ein cleverer Mensch und weiß, dass auf seine Mannschaft trotz der Verstärkungen gegenüber der Vorsaison noch schwere Zeiten zukommen werden. Da ist das Zuckerbrot der Peitsche klar vorzuziehen. Am "Null-Punkte-Wochenende" für Straubing änderte das aber erstmal nichts.

Direkt hinter den Frankfurt Lions auf dem zweiten Rang lauern die Berliner Eisbären, die am Sonntag für wenige Stunden sogar "Tabellenführer-Luft" schnuppern durften. In Berlin-Hohenschönhausen wird immer klarer: Die Leistungs-Blockade im Team ist nach dem Weggang des Querdenkers Pierre Pagé gelöst. Zwischen Mannschaft und Trainer wird wieder kommuniziert und zwar mit leisen und versöhnlichen Tönen. Das Talent der Hauptstädter ist da und war eigentlich auch im vergangenen Jahr nie weg. Und bei vielen gerade jüngeren Spielern hat man unter Don Jackson den Eindruck, dass sie nun auch ihr Talent abrufen können. Jens Baxmann etwa hat unter Pagé nie eine nennenswerte Rolle gespielt. Von Jackson wird der Alrounder, der sowohl Verteidiger als auch Stürmer spielen kann, in die Verantwortung genommen und macht seine Sache trotz gerade erst überstandener Schulterverletzung prima. Auch Goalie Youri Ziffzer macht sich immer besser und hat den Konkurrenzkampf gegen den Kanadier Rob Zepp als Aufgabe und nicht als Bürde verstanden.

Nur noch 1.000 Zuschauer, aber die ersten drei Zähler auf einen Schlag geholt. Sie ahnen, in den folgenden Sätzen soll es um die Duisburger Füchse gehen, die sich sportlich durchaus im Aufwind wähnen dürfen. Am Freitag hatte man auswärts in Berlin zwar eigentlich keine Chance, konnte aber dank taktischer Disziplin und Fehlerarmut lange ein offenes Spiel halten. Und am Sonntag wurden die 1.000 Unentwegten in der Scania-Arena Zeuge eines Heimsieges! Wenn das kein Balsam auf die geschundene Fuchs-Seele ist ...

Mannheim könnte dergleichen nach wie vor gut gebrauchen. Natürlich kämpft man als Meister fortlaufend mit dem hohen Druck aus dem Umfeld. Und gerade wenn sich die Adler-Truppe etwas gefestigt zu haben schien, gab es in den nächsten Rückstand. So auch am zurückliegenden Wochenende, als man erst auswärts die Straubing Tigers besiegt hatte und dann am Sonntag gegen die "Tiger-Verwandten" aus Nürnberg die Neuauflage des letztjährigen Finales verlor. Im Mannheimer Management hadert man abgesehen von den Zuschauerzahlen deshalb vor allem mit der Form der letztjährigen Leistungsträger. Nicht viel ist bisher zu sehen gewesen von den einstigen Meistermachern. Gerade ein René Corbet ließ bisher jegliches Feuer und Tore vermissen - nur um ein Beispiel anzuführen. So bleiben die Kurpfälzer als Achter in der DEL weit hinter ihren Ansprüchen zurück.

Wolfsburg hat am Wochenende wieder keine Punkte geholt und vor allem am Freitag beim 1:5 gegen Düsseldorf in eigener Halle enttäuscht. Die Fans der Grizzly Adams brauchen derzeit ein dickes Fell, um die Leistungen ihrer Bären ertragen zu können. Immerhin gibt es auch hoffnungsvolle Zeichen im Lager der Niedersachsen, denn was dem Lions-Coach Rich Chernomaz in Frankfurt die Zornesröte ins Gesicht trieb - nämlich die Wolfsburger Aufholjagd nach freundlicher Einladung der Frankfurter - ist wie ein Lebenszeichen des kriselnden Aufsteigers. Daran wird anzuknüpfen sein, wenn es schon am Dienstag daheim gegen Iserlohn um die nächsten Punkte geht.

Hamburgs Manager Boris Capla findet die Haare derzeit vor allem in der "Pokal-Suppe". Nach der Auslosung der nächsten Runde des Wettbewerbs am Sonntag war von Freude über das Nord-Derby gegen Hannover keine Spur beim Freezers-Funktionär. Da war in den Mikrofonen von PREMIERE nur ein Wehklagen über Sinn und Unsinn der Spielpläne zu vernehmen. Aber man muss Capla verstehen. In der Hamburger Anschütz-Filiale hat er es nicht einfach. Druck ist auch hier das große Problem. Zudem haben die Hamburger Zuschauer das Eishockey nach der langen Sommerpause noch nicht wieder entdeckt. Die Show um den "Freezers-Mann" in der ColorLine-Arena reichte noch nicht aus. Dabei spielt das Team ja alles andere als schlecht. Am Sonntag beim Spiel in Düsseldorf hat man das zumindest sehen können.

Ein gutes Wochenende haben die Kölner Haie hinter sich. Sechs Punkte und ein neuer Videowürfel - das kann sich sehen lassen für Trainer Doug Mason und seine Jungs. Platz vier mit nur drei Punkten Rückstand auf Tabellenführer Frankfurt sind eine gute Ausgangsposition für die nächsten Wochen. Es scheind, als wäre die "Problemehe" zwischen Mason und den Kölner Haien inzwischen eine allseits beliebte Zweckgemeinschaft. Hinter den Kulissen herrscht Ruhe und die Mannschaft arbeitet konzentriert - darauf lässt sich aufbauen.

Haben wir noch ein Haar in der Suppe? Wir haben: Die Zuschauerzahlen konnten bisher noch nicht an die nach der grandiosen Vorsaison geweckten Erwartungen anknüpfen. Allerdings ist das weder neu noch verwunderlich. Auch in den letzten Jahren hatten die Kassenwärte der DEL-Clubs ein nur langsam auflebendes Interesse an den Heimspielen verzeichnet. Aber warte man ab, bis es Ende Oktober ist. Dann wird die Duisburger "Scania-Arena" zwar auch nicht ausverkauft sein, aber der Schnitt dürfte fast überall steigen.
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