"Die Moral stimmt!"
Interview mit Kölns Trainer Mike Stewart
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Mike Stewart. Foto: City-Press.
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Interview
Innerhalb weniger Tage dreimal gegen Nürnberg gespielt und dreimal verloren. Nach der elften Niederlage in Folge sprach Kölns Chefcoach Mike Stewart mit Ivo Jaschick:
Mike Stewart, Niederlage Nr. 11 - Hand auf´s Herz, haben Sie so etwas schon einmal erlebt?
Sportlich? Ja, vor Jahren - allerdings habe ich da noch selber gespielt! Aber damals waren wir als Mannschaft nicht gut genug. Aber so etwas, wie in dieser Phase, mit diesem Team, das kämpft, rackert, Chancen kreiert - nein, so etwas habe ich noch nie erlebt! "Broken record", ich kann die Übersetzung leider nicht bringen, aber die Jungs haben es eigentlich besser verdient, bessere Ergebnisse! Die Spieler haben sich voll eingesetzt, haben Schüsse blockiert, Penaltykilling war heute sehr stark, wir haben über die vollen 60 Minuten viel Druck ausgeübt, das Spielgeschehen dominiert - nicht nur kontrolliert, sondern wirklich dominiert! Aber leider blieben wir wieder ohne Punkte! Meine Message an die Mannschaft: So lange, wie wir alle dran glauben die Kurve zu kriegen, dann sind wir wieder im Rennen! Wir brauchen einfach das Gefühl wieder, wie es ist zu gewinnen! Wenn nicht heute, dann halt am Freitag!
Ihr Team lag wieder zurück, gehen dann aber 2:1 in Führung, hinken wieder hinterher, schaffen im Powerplay den Ausgleich, bekommen dann eine 2 + 2 Strafe und geraten dadurch wieder ins Hintertreffen! Gibt es dafür eine Erklärung?
Das ist halt Sport, das ist Eishockey! Wenn wir durch irgendeine Aktion in Unterzahl geraten, brauchen wir halt Leute, die das Geschehen an sich reißen und etwas für die Mannschaft machen! Heute haben wir zum Beispiel in einigen Situationen nicht so gut verteidigt und haben uns dadurch Gegentore eingefangen. Aber, die Jungs haben es auch schon gezeigt, sind sie sehr robust und kommen damit klar. Sollte die Arbeitsmoral so bleiben, bin ich mir sicher, dass wir die Kurve kriegen!
Ich war mir nicht so ganz bewusst, dass die Arbeitsmoral bei allen so gestimmt hat - ohne Namen zu nennen - war für den Betrachter doch ein Unterschied im Einsatz zu erkennen!
Nein, das glaube ich nicht - wir gewinnen zusammen und wir verlieren zusammen! Das ist auch der einzige Weg, wie wir durch diese (missliche) Situation durchkommen werden!
Haben Sie noch eine Idee, um daraus zu kommen!
Weiter dran bleiben und "keep pounding the rock!" - das heißt einfach dranbleiben und an uns glauben! Die Ergebnisse sind nicht die Erwünschten, ich glaube, dass weiß jeder! Wir wollen natürlich für uns selbst, für unsere Fans, für unsere Stadt die Kurve kriegen. Und der einzige Weg ist einfach und allein, dass der Knoten endlich platzt, dass wir endlich wieder erfolgreich sind. Wenn die Moral bleibt, wir etwas effizienter werden, ein Teil dieser blöden, komischen Gegentore wegfällt, dann kann es - so ist es im Sport - genauso schnell alles in die andere Richtung losgehen!
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