"Froh hier zu sein!"
Interview mit Augsburgs Adam Payerl
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Adam Payerl. Foto: City Press.
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Interview
Der Kanadier Adam Payerl (*4.3.1991) wurde nie gedraftet, machte aber zwei Spiele in der besten Liga der Welt (NHL) und landete schließlich als Panther in der DEL. Nach einem Achterbahnmatch in Iserlohn unterhielt er sich mit Ivo Jaschick:
Geboren am 4. März in Kitchener, Ontario, haben Sie direkt mit dem Eishockey begonnen - warum keine andere Sportart?
Ich denke, dass das mit der kanadischen Lebensart zu tun hat - es ist einfach ein Bestandteil des Lebens! Das Fernsehen ist voll davon, jeder redet darüber, man wächst damit auf! Meine Eltern haben mich aber machen lassen, was ich wollte. Ich habe Lacross, Fußball, einfach alles mal gespielt! Aber letztendlich blieb ich, als echter Kanadier, doch beim Eishockey hängen!
Zu unserem großen Glück! Sie haben zwei Partien in der NHL für Pittsburgh bestritten - waren Sie zum falschen Zeitpunkt am richtigen Ort?
Zurückblickend bin ich nicht traurig wie es gelaufen ist! Ich bin dankbar dafür, dass ich die Gelegenheit hatte, mit den Penguins zwei NHL-Spiele zu bestreiten. Es war eine Erfahrung, die ich nie missen möchte. Wie Sie richtig sagten, ist es eine Sache des Timing. Und das stimmte in meinem Fall nicht. Es kam ein Trainerwechsel, neue, junge Spieler kamen hinzu - ich muss dankbar sein, dass mir die Möglichkeit geboten wurde, in der NHL zu spielen. Klar, hätte ich gerne öfter gespielt - aber für diese zwei Spiele bin ich dankbar!
Auch einige Verletzungen warfen Sie immer wieder zurück!
Als ich in der Organisation der Pinguine war, hatte ich jedes Jahr mit einer Verletzung zu kämpfen, was mich auch immer wieder zurückwarf. Aber die letzten fünf Jahre bin ich glücklicherweise davon verschont geblieben - in der AHL bei den Milwaukee Admirals sowie den Providence Bruins und jetzt hier in Augsburg. In der American Hockey League dürfen in den Vereinen ein paar wenige Spieler älter sein! Ich hätte alle Spiele machen können, doch leider mussten immer ein paar "Veteranen" pausieren.
Wer hat Sie nach Deutschland in die DEL gelotst?
Mein Agent hatte mir schon gesagt, dass Deutschland durchaus eine Option für mich sei, aber den Ausschlag hat Mike Stewart gegeben, der zu der Zeit Trainer hier war. Er hat mich aus Providence weggelockt. Er hat in den höchsten Tönen von der DEL und Augsburg gesprochen! Er hat nicht zu viel versprochen und ich bin sehr froh hier zu sein!
Was halten Sie von der größeren Eisfläche hier? Kommen Sie mit der besser zu Recht?
Ich kann schlecht sagen, welche ich besser finde, mit welcher ich besser zu Recht komme! Es ist eine Gewöhnungssache! Da das Schlittschuhlaufen zu meinen Stärken zählt und auf einer größeren Eisfläche mehr gelaufen wird, kommt mir die größere Eisfläche doch etwas mehr entgegen. Man hat auch mehr Zeit.
Was sagen Sie zum heutigen Match gegen Iserlohn - 3:0; 0:3, 2:0 = 5 : 3 - es war ein Achterbahnspiel!
Es ist schon schwierig, wenn wir drei Tore im ersten Spielabschnitt zu lassen. Da müssen wir dann von hinten kommen. Das haben wir auch getan -wir haben gut auf das erste Drittel reagiert. Da haben wir gespielt, wie wir spielen können und wollen und haben dann im letzten Spielabschnitt das Heft wieder aus der Hand gegeben. Natürlich sind wir nicht froh über die Art und Weise, wie diese Niederlage zustande kam. Wir müssen daraus lernen und am Dienstag in der Champions League über 60 Minuten so spielen, wie heute im zweiten Drittel!
Was sagen Sie zu den Spielen in der Champions League?
Es ist bisher ein einzigartige Erfahrung, gegen Mannschaften aus Irland, Schweden und der Tschechischen Republik zu spielen. Es ist gut für das Team, es war eine gute Saisonvorbereitung, es war gut zu sehen, wie in den anderen Ländern und Ligen gespielt wird. Mit jedem internationalen Spiel lernen wir dazu, machen neue Erfahrungen!
Letzte Frage, wie sehen Ihre persönlichen Ziele und die fürs Team aus?
Das Team zuerst! Wir wollen gewinnen! So viele Spiele wie es geht! Wir wollen jedes Wochenende so viele Punkte nach Hause bringen, wie es geht. Wir wollen natürlich ein Playoff-Team sein, was eine ganz große Sache für uns wäre. Und persönlich gefällt es mir sehr gut, wenn ich meinen Teil zum Mannschaftserfolg beitragen kann.
Der rote Helm steht Ihnen sehr gut - Sie sind also teaminterner Topskorer!
Ja, es freut mich, wenn ich dem Team helfen kann. Aber egal, wer skort, Hauptsache wir gewinnen!
Vielen Dank und noch mehr Erfolg!
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