Ingolstadt: Ausgleich fällt 12 Sekunden vor Schluss
Panther Sieg gegen Straubing nach Penaltyschießen
Die Raubkatzen hatten heute einen schweren Gang. Als hätten sie gewusst, nach dem zweiten Drittel und zu Beginn des dritten ausgepfiffen zu werden, begannen sie etwas nervös die Partie gegen den EHC Straubing, fingen sich aber gegen die nur mit fünf Verteidigern agierenden Gäste so ab der fünften Mi
nute und kamen beispielsweise durch Bill McDougall zu einer guten Möglichkeit. Auf der Gegenseite hatten die Verteidiger die Dunham-Reihe eigentlich gut im Griff, allerdings bereitete die zweite Straubinger Formation einiges Kopfzerbrechen, die Medizin dagegen hieß jedoch Mario Brunetta. Schade, dass Simon Olivier kein gelernter Stürmer ist, denn sonst hätte er sich wohl nicht im letzten Moment vom überragenden Dominik Lonscher den Puck von der Kelle klauen lassen. Bill McDougall versuchte sich nur kurz später und zielte nur ganz knapp vorbei. Die erste Überzahl ließen die Gäste ziemlich ungenutzt verpuffen, zwar kamen sie zu ihrer Überzahlformation, suchten aber nicht einmal den Abschluss. Kurz vor Drittelende rettete Lonscher noch gegen Simon Olivier und erneut Bill McDougall, sein Meisterstück machte der Keeper allerdings in den ersten 20 Minuten gegen Wolfgang Kummer, der sich die Ecke eigentlich hätte aussuchen können, aber am hervorragend aufgelegten Keeper scheiterte. Selbst einen abgefälschten Schuss von Sam Groleau parierte Lonscher gekonnt, Sekunden vor der Pause, griff er aber dann doch noch etwas daneben. Ein Schlagschuss von Markus Wieland glitt ihm noch aus der Fanghand und trudelte so eben über die Torlinie, bevor ein Verteidiger noch versuchte das Resultat zu vertuschen, aber zu spät, der Schiri hatte bereits auf Tor entschieden.
Dass die Panther aber in der letzten Zeit im zweiten Drittel eine kleine Auszeit nehmen, fand auch heute seine Fortsetzung, fatal jedoch, dass die Gäste dies spitz kriegten und zu ihren Gunsten ausnutzten. Nach zwei drei eher zaghaften Versuchen wartete Kevin Gaudets Truppe bis sie einen Mann mehr auf dem Eis hatten und erspielten sich den freien Bill Trew in der Mitte, der sich vor Brunetta die Ecke aussuchen konnte und zum Ausgleich einschoss. Danach flachte das Spiel etwas ab, ein Überzahlspiel wie man es an der Schanz in diesem Jahr schon öfters sah, brachte dann einige wenige so in Aufruhr, dass sie plötzlich zu Pfiffen gegen die eigenen Mannschaft verlitt, woran sich leider so mancher ein Beispiel nahm.
Die erneute Führung brachte hier nur kurzzeitig Besserung, ein Treffer für den Rainer Suchan leider keinen Assistpunkt erhielt. Im Aufbauspiel stiehlt der wieselflinke Außenstürmer den Straubingern im Aufbauspiel in der neutralen Zone den Puck an der linken Bande vom Schläger und versucht sich selber an Lonscher, bevor Campbell den Nachschuss sicher verwerten kann. Die Freude währte trotz eines bessren Unterzahlspieles bei Mannschaft und Fans nicht lange. Nur zwei Minuten später belagerten die Gäste Mario Brunetta regelrechtlich und als Mario Brunetta plötzlich ohne Kelle dastand, nutzte Georg Franz die erste sich ihm bietende Möglichkeit und netzte zum erneuten Ausgleich ein. Danach bekamen die Gäste noch mehr Aufwind, allerdings ließen die Panther nicht mehr als Weitschüsse zu und mit denen ist einem Brunetta nun wirklich nicht beizukommen. Knapp zwei Minuten vor dem Ende, waren die Panther allerdings wohl bereits in der Kabine, anders ist es auch nicht zu erklären, dass Andreas Dimbat von links so frei zum Schuss kam, dass er diesen mit voller Wucht in die Maschen jagte, was ein weitere Grund dafür war, dass einige Unzufriedene ein Pfeifkonzert einleiteten. Die Pfiffe verstanden weder Trainer noch Mannschaft, Coach Jim Boni meinte nach dem Spiel nur, dass er so was nicht verstehe, schließlich seien die Spieler und er die ersten die merkten wenn etwas nicht so läuft und man hier anstatt Pfiffen Hilfe von den Tribünen bräuchte. Die Ursache hierfür sieht Boni in der Vormachtstellung der Panther in der Liga, welche einigen wenigen einen gewissen Realitätsverlust bescherte.
Dass er und sein Team mit beiden Beinen auf dem Boden blieben zeigten sie im letzten Abschnitt. Fortan bestimmte nur noch eine Mannschaft die Marschrichtung, nämlich die des ERC's. Nur Dominik Lonscher war es zu verdanken, dass die Raubkatzen bei ihren zahlreichen Möglichkeiten nicht schon eher als zwölf Sekunden vor der Schlusssirene den Ausgleich erzielten. Für Boni-Verhältnisse sehr früh, verließ Mario Brunetta 102 Sekunden vor dem Ende bereits das Eis und mit sechs Mann berannte man fortan das Gehäuse der Tiger. In Blueliner-Manier bekam Sam Groleau kurz vor Schluss die Gelegenheit und ließ sich diese nicht nehmen, hämmerte das kleine Hartgummiteil in die Maschen.
In der Verlängerung hatte Bill McDougall die beste Chance die Begegnung vorzeitig zu entscheiden, nachdem er aber nur knapp das Tor verfehlte musste die Lotterei Penaltyschießen die Entscheidung bringen und hier verwandelte Glen Goodall souverän seinen zweiten und insgesamt elften Strafschuss, womit er den Zusatzpunkt an der Jahnstraße sicherte.
Nach dem glücklichen Ausgang für die Panther verweigerten einige Spieler verständlicherweise die reguläre Ehrenrunde, verabschiedeten sich noch ordentlich von den Donaupanthern und verschwanden trotz Sieg gefrustet in die Kabine.
Quelle: ERC Ingolstadt
|