Haie verpassen in Kassel Einzug ins Halbfinale
Entscheidung fällt am Dienstag in der Kölnarena
Spannung pur im sechsten Aufeinandertreffen der Huskies und Haie und diesmal nicht eine Partie mit drei Dritteln, sondern eher mit zwei Hälften, denn bis zum Anschlusstor der Kasseler sahen diese aus wie der eindeutige Verlierer. Doch getragen durch die Zuschauer und das nun wieder vorhandene Vertrauen in die eigenen Stärken, gepaart mit dem Willen und Einsatz, der in so einer Begegnung erfoderlich ist, glichen die Nordhessen in der Viertelfinalserie noch einmal aus und fahren am Dienstag erneut nach Köln, um dort das Wunder zu schaffen.
In dem vielleicht vorentscheidenden Spiel der Play-Off-Serie zwischen den Kassel Huskies und den Kölner Haien schienen die Kasseler den Kräfteverschleiß, der sie noch am Freitag in Köln in ihren Aktionen lähmte, gut kompemsiert zu haben. Ihr Auftreten wirkte wieder entschlossener und die Zweikämpfe wurden gesucht. So hatten die Huskies auch die erste Chance, als Serikow in Überzahl Kölns Goalie Rogles zum Engreifen zwang (3.). Noch in der gleichen Minute musste allerdings sein Gegenüber Parent gegen Norris Schlimmeres verhindern. Dann musste Teljukin auf die Strafbank und Norris ließ sich seine Chance nicht entgehen. Er erzielte im ersten Power-Play der Kölner sogleich das 0:1 (6.). Und während die Kölner im zweiten Überzahlspiel auf den nächsten Treffer hofften, lief Daffner in Unterzahl ein Break, bei dem er Pech hatte, das Kölner Tor nur knapp zu verfehlen (11.). Nachdem die Nordhessen diese Strafzeit überstanden, sorgte Elick im folgenden Versuch, als Jansson seine Strafe absaß, für das 0:2 (16.). Nun aber war bei den Huskies der anfängliche Elan aufgebraucht und manche Nachlässigkeit in der Defensive ließ Torhüter Parent fast verzweifeln. Dennoch hielt er kurz vor der Pause bei einem Pasco-Schuss durch seine Reaktion das Ergebnis. Auch zu Beginn des Mittelabschnittes war Parent gegen Hock und einer von Teljukin selbst abgefälschten Scheibe zur Stelle (23.). Und endlich zeigten die Kasseler, dass sie noch nicht aufgegeben hatten. Aber es fehlte bei den Möglichkeiten von Peterson (2), MacLeod, Daffner und Serikow einfach das nötige Glück, um noch einmal heran zu kommen. Entweder hatte Rogles ein Körperteil bzw. seinen Stock dazwischen oder der Puck wurde durch eine Kölner Schlägerspitze von seinem Weg abgebracht (24. - 28.). Diesen Druck konnten die Gastgeber zunächst nicht aufrecht halten und bei einem Konter von Hicks hinderte der mitgelaufene Robitaille den Hai-Stürmer am Schuss (32.). In der 34. Minute wurde der unbändige Wille der Huskies aber schließlich mit dem 1:2 durch Loth belohnt. Das gab Auftrieb und die Fuldastädter waren wieder da, setzten nach und ließen die Eissporthalle beben. Der Grund: Valenti verwertete den Pass seines Sturmkollegen Daffner zum 2:2 Ausgleich (38.). Die Zuschauer skandierten "Huskies geben niemals auf" und das taten diese auch nicht. Lipiansky und Robitaille hatten gar die Führung auf dem Schläger, scheiterten jedoch an Rogles (39.). Nach der zweiten Pause waren beide Teams zuerst auf Sicherung bedacht, um dem Gegner nur keine entscheidende Lücke zu bieten, was zu einem hin und her ohne Torgelegenheiten führte. Doch ab der 46. Minute, als Furchner mit guter Chance lediglich knapp am Gehäuse vorbei schoss, wurde wieder energischer nach vorne gespielt. C. Retzer für Kassel und zwei Mal Schlegel für die Kölner konnten aber weder Rogles noch Parent überwinden (47./52.). Das gelang während einer Strafe gegen Schlegel dann doch noch dem "Haie-Schreck" Serikow, der mit seinem nunmehr fünften Treffer in der Serie das 3:2 erzielte (54.). Dieses Tor sorgte allerdings für Aufregung bei den Kölnern, die sich sicher waren, dass die Scheibe die Linie nicht überquert hatte. Schiedsrichter Müller hatte nach Studium des Viedeos jedoch auf Treffer erkannt. Die letzten Minuten der Partie brachten die Huskies mit Glück, Geschick und vereinten Kräften ohne Gegentreffer hinter sich, so dass man sich am Dienstag im alles entscheidenden Spiel noch einmal in Köln trifft.
|