"Torhüter sind schon besondere Menschen"

Interview mit Straubings Philipp Dietl

Philipp Dietl.
Foto: EISHOCKEY.INFO.

Interview kehrte nach längerer Verletzungspause in den Kader der Tigers zurück und avancierte direkt zum Matchwinner in Düsseldorf. Nach dem Spiel sprach Ivo Jaschick mit dem "Hexer":

Herzlichen Glückwunsch zum Sieg! Ein paar Schrecksekunden waren zu überstehen, als sie im ersten Drittel plötzlich auf dem Eis kauerten - was war passiert?

So komisch es klingen mag, aber ich musste mich übergeben! Die Düsseldorfer hatten sehr lange in unserer Zone gespielt und ich war erst nach einer mehrwöchigen Pause mit Krankenhausaufenthalt wieder ins Training zurückgekehrt. Außerdem haben wir auf der Torhüterposition Verletzungsprobleme und so musste ich ran - aber daran lag es nicht. Ich denke, ich hatte etwas Schlechtes gegessen!

Ein Kollege hatte gemutmaßt, dass Sie eventuell Alt-Bier getrunken hätten?

(lachend) Nein, da kann ich Ihren Kollegen beruhigen, damit hatte das nichts zu tun!

Man kann Sie ruhigen Gewissens als den Garant dieses Erfolges bezeichnen! Wie haben Sie es gesehen?

Die Mannschaft hat defensiv sehr gut gespielt, hat geackert, gekämpft, sich in die Schüsse geworfen und mir somit das Leben leicht gemacht. Klar, alles konnten sie nicht verhindern und dann muss der Torwart halt da sein. Ich habe dann halt versucht, meine ganze Kraft, meine ganze Konzentration in diese Plays reinzuschmeißen und den Puck nicht über die Linie zu lassen. Ich glaube, das ist mir ganz gut gelungen!

War es Ihr erstes Spiel nach der Pause?

Ja, ich bin seit ungefähr zehn Tagen wieder im Training und es ist mein erstes Spiel seit ungefähr vier Wochen!

Beim Stand von 3:1 in der 28. Minute haben Sie dem Gegner mit einem wahren Monstersave, als zwei Düsseldorfer auf Sie zufuhren, gezeigt, dass an Ihnen heute kein Vorbeikommen mehr ist!

Ich habe gesehen, dass sie zu zweit auf mich zu gekommen sind. Ich habe mich konzentriert und versucht zu erkennen, was sie vorhaben! Als dann der Querpass gespielt wurde, bin ich auf die andere Seite gewechselt und konnte somit die Scheibe stoppen!

Was würden Sie sagen, wer ist in einem Team der wichtigste Mann? Auf den Goalie muss doch immer Verlass sein, oder?

Klar, aber ein Torwart alleine kann kein Spiel gewinnen! Ich würde sagen, dass es ein richtiges Zusammenspiel der einzelnen Mannschatsteile - Sturm, Verteidigung und Torwart - ist. Das entscheidet über Sieg oder Niederlage!

Machen Sie irgendetwas Spezielles, um so gut zu sein? Trinken Sie Rotwein, essen Müsli oder tragen ein bestimmtes Shirt?

Ich achte schon auf meinen Körper, versuche ihn auch bestmöglich zu pflegen. Ich bereite mich auch immer so gut es eben geht auf die Spiele vor - habe meine bestimmten Aktivitäten vor den Spielen, die mir mental, aber auch körperlich helfen. Richtiges Dehnen ist auch sehr wichtig!

Es wird gesagt, um es nett auszudrücken, dass Torhüter ganz besondere Menschen sind! Wie stehen Sie dazu?

Ich denke, dass da schon was Wahres dran ist! Das weiß, glaube ich, mittlerweile jeder! Ich bin auch so ein verplanter, verträumter Mensch - sage ich mal - lebe teilweise auch in meiner eigenen Welt. Aber es gibt so viele Arten von Menschen und jeder hat so etwas sein eigenes Ding - es gibt mehrere Wege!

Warum sind Sie Torhüter geworden?

Als kleiner Junge habe ich in Straubing ein Eishockeyspiel gesehen und da hat mir der Torwart mit seiner tollen Ausrüstung am meisten imponiert. Die Maske, der Schläger - das war für mich schon überwältigend. Und dann wurde auch Mike Bales, der ehemalige Goalie der Tigers, mein großes Vorbild.

Vielen Dank und gute Heimfahrt!

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27.04.2024 19:18 Uhr

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