"Aufstieg mit Herne bleibt mein Ziel"
Interview mit Hernes Michel Ackers
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Michel Ackers.
Foto: Dirk Unverferth.
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Interview
Vor zehn Jahren kam Michel Ackers nach Herne. Inzwischen ist der 31-Jährige Kapitän der Miners. Nach dem Match gegen Diez-Limburg sprach Ivo Jaschick mit dem Verteidiger:
Zu allererst: Herzlichen Glückwunsch zum zwei Punkte-Sieg gegen die Rockets (6:5 {3:0,0:1,2:4})! Aber so ganz zufrieden können Sie trotzdem nicht sein - oder?
Nein, ganz und gar nicht! Es hätten drei Punkte sein müssen, gerade nach dem Spielverlauf! Wir waren schnell 3:0 in Führung und das hätte uns eigentlich die nötige Sicherheit geben müssen dieses Spiel sicher nach Hause zu bringen und die drei Punkte einzufahren. So ist es für uns unzufrieden, zumal wir jeden Punkt brauchen. Jetzt heißt es aber weitermachen, den Kopf nicht in den Sand stecken, denn am Dienstag geht es schon weiter!
Also würden Sie sagen, dass Sie heute eher einen Punkt verloren haben?
Ich habe gerade auf jeden Fall das Gefühl, dass wir heute einen Punkt verloren haben! Wenn man 3:0 oder 5:3 führt, müssen wir so abgeklärt, routiniert sein, dass wir diese Führung über die Zeit bringen. Das haben wir aber nicht hinbekommen, obwohl wir jetzt schon seit drei, vier Wochen darüber reden, dass wir mal ein gutes und dann ein schlechtes Spiel haben. Heute hatten wir zehn Minutenlang sogar ein sehr gutes Spiel und haben dann unverständlicherweise das Eishockeyspielen eingestellt.
Können Sie sich, also das ganze Team, noch voll auf das Eishockey konzentrieren, zumal der Verein wegen der hohen Energiekosten finanziell etwas in Schwierigkeiten gekommen ist?
Das sollte uns Spieler eigentlich überhaupt nicht tangieren! Wir werden dafür bezahlt, dass wir auf dem Eis abliefern! Aber natürlich macht man sich Gedanken darüber, was mit den explodierenden Energiekosten ist - vor allem, wenn der Verein und die Halle in eigener Hand ist! Natürlich schwirrt das im Kopf herum, aber wenn du dann auf die Platte, aufs Eis gehst und spielst, musst du dich ganz auf das Spiel konzentrieren und der Rest rückt in den Hintergrund. DAS darf für uns keine Ausrede sein!
Haben Sie noch Ambitionen noch höherklassig zu spielen, oder?
Ich bin jetzt 31 Jahre alt und irgendwie ist es im Kopf noch nicht vorbei! Ich bin jetzt zehn Jahre hier und hatte immer den Traum, dass wir hier aufsteigen ?.. ! Wir müssen jetzt erst einmal diesen Standort hier sichern und dann peu á peu immer einen nach dem anderen Schritt macht - ich glaube schon, dass der Verein hier auf einem guten Weg ist, aber man sollte nichts überstürzen. Es würde sich auch schon besser anhören, könnte ich am Ende meiner Karriere sagen, dass ich nicht "nur" in der 3. Liga gespielt habe.
Sie führen die Miners an, sind "Kapitän" der Mannschaft - was bedeutet das für Sie?
Ich kann nur sagen, dass ich mich unheimlich geehrt fühle! Ich übe diese Aufgabe jetzt schon im fünften Jahr aus - es ist eine riesige Ehre für mich und ich bin sehr stolz darauf! Es ist etwas, was man sich aufgebaut hat, was ich in meiner Zeit hier erreicht habe. Aber letztendlich bin ich ein Spieler wie jeder andere auch, muss meine Leistung abrufen - das ?C? auf der Brust bedeutet aber auch, dass ich mit meiner Leistung, meinem Verhalten den anderen als Vorbild diene, ich stehe dann mehr im Fokus! Außerdem bin ich Ansprechpartner für die Jungs, für die Trainer, für den Verein - eigentlich für alle! Es ist schon mit viel Arbeit und viel Reden verbunden, aber mich macht es stolz und ich mache es gerne!
Wie würden Sie Ihre Spielweise beschreiben? Wenn ich Ihre Statistiken sehe, sind Sie kein "Stay-at-Home Defender", der eigentlich nur vor dem eigenen Tor aufräumt!
Nein, das bin ich wahrlich nicht! Dazu schalte ich mich zu gerne und zu oft in die Offensive ein! Man kann mich dazu auch zu häufig im gegnerischen Drittel finden und ich kreiere auch gerne etwas. Natürlich bin ich mir nicht zu schade in der Defensivzone zu ackern - ich fahre Checks, blocke Schüsse, kann hart spielen, mache alles für die Mannschaft! In der Oberliga muss man auch alles einbringen - als reiner Defensivverteidiger hast du genauso wenig eine Chance, wie als zu offensiver Verteidiger, der seine Aufgabe in der Defensive dem Offensivdrang opfert!
Vielen Dank für dieses nette Gespräch!
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