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Weltmeisterschaft 2012 16.05.2012, 10:35

Wir waren Eichhörnchen auf Lachgas

Die WM: Keine Katastrophe, sondern ein Realitätscheck

Jetzt können wir alle wieder gemeinsam erfahren, wie sich schlechte Stimmung anfühlt. Nach den beiden WM-Klatschen zuletzt gegen Norwegen (4:12) und Tschechien (1:8) mit 20 Gegentoren in zwei Spielen ist das Viertelfinale weg und die direkte Olympia-Quali auch. Das tut weh - aber vor allem deshalb, weil wohl schon zu viele gedacht haben, Deutschland hätte sich wirklich an die Weltspitze herangearbeitet.

Doch genau das ist eben nicht der Fall, da haben wir uns wohl alle - noch immer von der Heim-WM 2010 berauscht und scheinbar bestätigt durch die WM 2011 und die Vorbereitung 2012 - getäuscht. Es ist und bleibt zwar richtig, dass die Deutsche Nationalmannschaft vor allem unter Federführung von Bundestrainer Uwe Krupp und auch durch das Anschieben sanfter Reförmchen Verbesserungen erfahren hat. Aber vergessen wird dabei allzu leicht, dass gerade die Teams, mit denen sich Deutschland schon immer auf Augenhöhe wähnte, mindestens ebenso große Leistungssteigerungen geschafft haben. Insbesondere Norwegen aber auch Dänemark sind dafür gute Beispiele. Die Top-Spieler dieser Nationen verdienen ihr Geld heute in erstklassigen Ligen in Schweden, Finnland aber auch Deutschland - siehe Mads Christensen, Morten Ask oder Mathis Olimb. Der Vorteil - das wussten einst schon russische Zaren - ist, dass man im Ausland einfach schneller lernt. Das ist jetzt keine auch nur indirekte Kritik an der Deutschen Eishockey Liga (DEL). Die Liga bietet guten Sport, auch wenn die Eliteserien in Schweden oder auch die Nationalliga A in der Schweiz vermutlich noch besser oder sagen wir ausgeglichener ist. Aber das deutsche Eishockey scheint im internationalen Vergleich noch immer zu langsam zu lernen. Und leider hat Deutschland auch nach wie vor zu wenige Profis in der NHL. Marco Sturm, Jochen Hecht oder auch Dennis Seidenberg sind ein bisschen in die Jahre gekommen und ein Marcel Goc kann es dann eben auch nicht allein herausreißen. Er wirkte als Kapitän des Nationalteams verloren, ohne wirkliche Bindung zum Team. Und so richtig nachwachsen tut derzeit nichts in Sachen NHL-Talente, von Marcel Noebbels und Marcel Müller einmal abgesehen.

Zu den beschriebenen Problemen kommen die altbekannten noch dazu. Wenn der Bundestrainer auf die Frage, warum mit Andre Rankel nur ein einziger Spieler vom überragenden Meister Eisbären Berlin in Stockholm war, antwortet: "Einige Spieler waren nach der langen Saison ausgelaugt", ist das natürlich auch ein trauriges Statement. Da steckt auch mehr als nur eine Aussage drin. Zum einen heißt dies, dass dem Nationalteam noch immer zu wenig Raum für sportliche Disposition bleibt. Zum anderen kann es aber auch bedeuten, dass den Spielern einfach Kondition für eine Mammutsaison inklusive WM bleibt. Zum Vergleich: In der NHL gibt es über 80 Saisonspiele und ein Alexander Ovechkin steigt nach dem Ausscheiden der Playoffs ins Flugzeug und fliegt nach Schweden zur WM.

Aber kommen wir zurück zum DEB und dem Nationalteam und unseren eigenen Emotionen. Vielleicht waren wir in den letzten Monaten nichts weiter als Eichhörnchen auf Lachgas. Haben uns berauscht und dabei verkannt, dass Deutschland im Eishockey weiterhin ein "Schwellenland" ist - und keine Nation, die etwa wie die Schweiz zum erweiterten Kreis der Weltspitze gehört. Aber die Schweiz ist ein gutes Stichwort, wir sollten weiterhin von den Eidgenossen lernen. Und das darf jetzt ganz bewusst auch als ein Kompliment für Jakob Koelliker verstanden werden. Denn seine Niederlagen waren das ganz gewiss nicht bei dieser WM. Es wäre gut, wenn man ihn weiterarbeiten lassen würde, zumindest als Sportdirektor zusammen mit einem nicht minder fachkundigen Coach.
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Gast
12.05.2024 19:53 Uhr


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Kommentare (18)
18.05.2012, 22:41 Uhr
FFFFFFrank (Gast)
Vielleicht wollten die Spieler ja einfach den Coach loswerden...
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18.05.2012, 17:04 Uhr
Wolfgang (Gast)
Hallo Achilles. Ich möchte dich weiß Gott nicht an deiner Achilles-Ferse treffen. Aber wenn man deine Ausführungen richtig interprätiert, erhärtet sich der Verdacht, dass du ein "Nationalist"(vorsichtig ausgedrückt) bist. Und solche Leute sollten sich vom Sport fern halten. Sie sind eine Gefahr für ...
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18.05.2012, 11:45 Uhr
Achilles (Gast)
so bin wieder da. wie ich sehe hab ich ja ganz starke leistungen unseres teams verpasst. stand etwa gegen norwegen der kasache pätzold im tor, der der fliegenfänger der del ist oder stand lavallee, tripp und evan kaufmann 50 minuten auf dem eis, so dass sich die anderen mitspieler nicht mit denen ve...
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17.05.2012, 15:23 Uhr
Klaus (Gast)
Da ist ein bisschen mehr schief gelaufen. Einmal denke ich, dass die Niederlagen selbst keine Sensationen waren. Sie müssen als normal akzeptiert werden. Problematisch war die Höhe der Niederlage gegen Norwegen und danach auch gegen Tschechien. Da spielte keine Mannschaft mehr. Eishockey ist ein...
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17.05.2012, 13:16 Uhr
Real (Gast)
Die Deutsche Mannschaft ist von einer Kolik infiziert und man weis ja was bei einer kolik raus kommt (der Kollaps). Ach ja der Witz des Jahres ich fahre zu einer Weltmeisterschaft um Weltmeister zu werden.
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